Donnerstag, 28. März 2013

Die Schwierigkeiten mit der Größe

  • "Hey Fee probier die, die macht soo Spaß!" - Na dann los :-).  In die Hocke beide Hände an einen großen Knubbl und die Füße rechts und links auf zwei kleine Tritte. Aufstehen, schnell mit rechts an einen Griff weiter oben rechts und einen Fußwechsel auf dem rechten Tritt. So *umschau* wo gehts weiter - " ganz rechts!! " *ahh* Tritt gefühlte zwei Meter rechts von mir. //mit meinen 1,63m, mit denen ich sehr glücklich bin und nicht etwa schon "ziemlich klein" (*) war mir das trotz Beinahe-Spagat nicht vergönnt (ich musste meine Hand leider am Griff lassen..)
  • "Und jetzt einfach aufstehen und hochlangen!" ---- NEIN, es fehlen zehn cm und beim fünften Versuch, Zehenspitzen und absolut maximaler Streckung leider immer noch zwei...
  • ...
*) Quelle http://de.wikipedia.org/wiki/Körpergröße


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/6/64/K%C3%B6rpergr%C3%B6%C3%9Fe.png/800px-K%C3%B6rpergr%C3%B6%C3%9Fe.png

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Hilfe! Ich werde diskriminiert! So hört mich doch jemand (am besten einer der VERANTWORT-LICHEN hier)!!

Ja, manchmal schreit es so in mir auf.. zum Beispiel, wenn ich, wie Victor oder meine Arbeitskollegen, die oft mit klettern gehen, an einem Abend an fünf neuen Routen "arbeite" und ich jedes mal an einer Stelle scheitere an der ich größer sein möchte.

Aber ich habe einen Plan:
  1. Ich überwinde meinen Frust, wenn mich alle (..) überholen und ich noch ein oder zwei Schierigkeitsstufen hinterherhänge (-n sollte. omg ich hoffe es kommt nicht so weit /00\).
  2. und trainiere heimlich Techniken, die für die großen Herren erst später dran kommen. Dann muss ich halt jetzt schon Sprung- und fortgeschrittenere Eindreh- und Abstütztechniken üben um weiterzukommen und dann
  3. werde ich zur Aufholjagd ansetzen :-) 
Das Schwierigste? Die 1! Und damit liegt es wieder an mir ...  :-)
 

Mittwoch, 27. März 2013

Überhang ist nicht gleich Überhang ...

Gestern füllte sich für Viktor persönlich diese ihnhaltlose Überschrift mit Erfahrungen. Zuerst die schlechten:

DAV-Halle in Würzburg, am linken Pfeiler schlängelt sich eine 7- mit schwärenden schwarzen Griffen in die Höhe, nur um mit einem vollständig horizontalem Überhang und perfekten Henkeln nach der fünften Exe zu warten. Es ist die zweite Route des Abends, es sind auch nicht mehr geplant, denn danach steht Bouldern auf dem Menü.

Schlecht geplant in die Route rein, gleich dreimal Füße oder Hände wechseln müssen: die Arme sind irgendwie schon schwer und jetzt kommt erst der Überhang. Psychologisch suche ich Hilfe bei Gedanken an Sicherheit. Ich bin noch nie einen so krassen Überhang am Seil geklettert: sollte man das Fallen nicht doch nochmal mehr üben? Mein Partner (nicht Fee) schaut gerade weg, kann ich mich verlassen, dass er mich dennoch hält? Will ich mich jetzt total zerschinden, wenn oben eigentlich alle orangenen (Schwierigkeit 2 von 5) Überhänge auf dem Plan stehen? Es kommt wie es kommen muss, ich rufe "Zu" und "Ab" und frage mich das erste Mal in meinem Kletterer-Dasein, wie man mit Angst umgeht. Vorher war immer alles unter Kontrolle. Klettern über dem Gefühl fast perfekter Kontrolle, das ist wohl das nächste Ziel. Dann soll man angeblich auch nicht so schnell stagnieren ...

Stagnation ist auch etwas, was sich die letzten eineinhalb Wochen im Bouldern breit gemacht hat. Unser Standard-Lokal ist "Blockhelden" in Erlangen Dechsendorf. Die orangenen Routen dort (Schwierigkeit 2 von 7) waren alle abgehakt, die Grünen gehen noch nicht alle. Die, die nicht gehen sperren sich auch richtig fies und frustrierend. So holt man sich die Erfolgserlebnisse, indem man die alten Routen immer leichter schafft, etwas an Ausdauer zulegt und einen Erstbesuch ins Café Kraft einpflegt - neu ist anders (Bericht kommt später).

Und jetzt: Überhänge sind TOLL! Eine Route nach der anderen im Dach des Würzburger Boulderraums fällt, einige Erstversuche inbegriffen. Die Füße bleiben auf einmal immer an der Wand - neue Körperspannung sei Dank. Eindrehen geht langsam in Fleisch und Blut über, bis auf zwei, drei Züge insgesamt klappt alles ohne erschöpfende Kraftmeiereien. Es geht also doch vorwärts - aber natürlich sind die Unterarme danach dennoch gepumpt wie blöd. Jetzt geht es an die Fingerkraft ...

PS: die letzten drei Einheiten brauchte Viktor kein Tape ... ist das gut oder schlecht?

Aller Anfang ist schwer ...

... deswegen schreiben wir darüber auch nicht - noch nicht. Wir, das sind Fee und Viktor*, zwei, die auszogen die Schwerkraft zu besiegen. Klettern heißt die Passion, die wir hier dokumentieren wollen mit Photos, Ticklisten und Geschichten von Freud' und Leid, von Hoch und Tief. Das Besondere ist, wir fangen wirklich erst an. Am Ende kommt also mit diesem Blog hoffentlich nicht nur Selbstbeweihräucherung raus, sondern eine Motivation für alle, die glauben Klettern könnte was für sie sein ... oder Durchhalte-Parolen an alle, die gerade keine Steigerung mehr merken.

Irgendwann geht es raus an den echten Fels des Frankenjura. Doch bis der Winter endlich die eisigen Finger von Nordbayern lässt, profitieren wir von derzeitigen Hype des Kletterns und Boulderns in den vielen Hallen, die wie Pilze aus dem Boden sprießen: regelmäßig findet man uns bei den Blockhelden in Erlangen, im Magnesia (Forchheim), im Café Kraft oder Viktor seltener in der Würzburger DAV-Halle. Bevor wir uns in den nächsten Beiträgen ausführlich den Anfänger-Problemen widmen, denen natürlich auch wir ausgesetzt waren, hier zwei Impressionen aus Forchheim.

Fee hängt an der fiesesten Kante des Boulderraums. Diese Ecke macht sich auf dem Brustbein eher schmerzhaft.

Viktor kreuzt an der selben Stelle, künstlerisch verfremdet.
Bloggen ist jetzt nicht so unsere Spezialität, schreiben können wir aber beide. Kategorien werden live dazuerfunden, also lasst euch überraschen.

*: Die Namen sind nicht falsch, aber auch nicht komplett ... wer uns kennt, kann uns ansprechen, vor dem Rest erhoffen wir damit eine gewisse halbherzige Anonymität ;)