Samstag, 29. Juni 2013

Sorry-Post und Bilder von Gemischtem

Guten Tag werte Leser,

heute beglücken wir sie wieder mal mit Texten über viele Dinge gleichzeitig, die aber an verschiedenen Tagen stattfanden. Das kommt davon, dass Fee und Viktor derzeit extrem eingespannt sind in all ihre sonstigen Tätigkeiten außerhalb des Kletterns. Und da beide dabei soviel sitzen, ist das Klettern selber einfach wichtiger als das Weiter-Sitzen und Blog schreiben.

Erste gute Neuigkeit: das Hintergrundbild hat sich gewandelt. Fee und Viktor beschließen hiermit, eine neue Stufe im Hobby erreicht zu haben. Auch wenn das Wetter allen Outdoor-Plänen klitschnasse Striche durch die Rechnung macht, so ist draußen Klettern einfach das neue strahlende Motivations-Hoch.

Wo ist das Hoch? Da ist das Hoch!
Bis es wieder an den Fels geht haben alle noch genug Potential nach oben, welches man am Plastik in der Halle trainieren kann. Also berichtet man zum Beispiel von letztem Wochenende, bei dem sich auch der kleine Moritz, Bruder von Fee, wieder begeistern ließ. Für ihn war es das erste Mal bei den Blockhelden in Dechsendorf und er hatte sichtlich Gefallen an den blauen (1/7) und orangenen Routen (2/7). Es herrscht übereinstimmende Überzeugung, dass er sich bestimmt noch öfters hier Blicken lassen wird.

Wir empfehlen als neue Geschäftsidee: Knieschoner mit besonders griffigem Gummi!
Man hatte zudem ziemlich viel Spass mit Flugrollen, Möchte-gern-Saltos und ähnlichem Geblödel. Bietet sich auch irgendwie an, wenn quadratmeterweise die dicken Matten verteilt sind. Außerdem verführen einen die Routenschrauber bei den Blockhelden schon ziemlich zu dynamischerem Klettern. Damit sind wir auch wieder bei Fee und Viktor, die in den letzten beiden Besuchen die frisch geschraubten grauen Probleme (Schwierigkeit 4/7 - auf Nachfrage im Mittel 6B) anpackten und 13 Stück schon abgehakt haben. Und beim nächsten Mal gehen garantiert noch drei weitere! Grau ist inzwischen drin - und wir erinnern uns an die Jubelschreie, als man endlich grüne Überhänge gepackt hat :D. Zurück zu dynamisch Bouldern und dazu soll nur dieses Bild sprechen:

Die Wand hochrennen und einen Sloper greifen - das geht!
Außerdem führt Viktor zur Wettkampfvorbereitung einmal die Woche Campus-Board an der Uni ein (eigener Post kommt), und gestern waren Fee und Viktor mit großer Truppe im Café Kraft. Es passiert weiterhin viel und jetzt wird auch wieder regelmäßiger berichtet. Am 13. Juli steigt der Heitec-Cup in Dechsendorf und bis dahin muss man natürlich noch besser werden ... irgendwie. Aber es fühlt sich immer noch gut an, als ob es aufwärts ginge :D

Dienstag, 18. Juni 2013

Das erste mal vorm Fels ... reloaded

Verzweiflung hat sich schon fast breit gemacht, die Farbe der Herbstgrauen Wolken Anfang Juni spiegelte den Seelenzustand wieder. ... Jedenfalls wenn es um das Thema Klettern und Felsen ging. Dann wurde es plötzlich Sommer, instantan legte Petrus den Schalter um und ließ Fee und Viktor nicht mal die Zeit sich darauf einzustellen. Deswegen waren beide am Samstag von langer Hand geplant im Cafe Kraft (und so eine Stammtischkarte ... das wär's gewesen :D )

Doch der Wunsch war übermächtig und so beschloss man sehr spontan mit zwei Kollegen (Namen wie immer, wenn die Tarnidentität geklärt wurde, UPDATE: Wolfgang und Francios) am Montag Abend einfach zu klettern! Alle Hindernisse wurden ausgeräumt (spontaner Pflichtbesuch bei einem Vortrag um 17 Uhr, letzte Ausrüstung kaufen, schnell den Fels auswählen, ...) und etwa gegen 19 Uhr stand man endlich am Parkplatz vor dem Zustieg zum Röthelfels.

Leider kein Bild von ganz unten, deswegen hier schon mal: die Qual der Wahl.

Dass die Temperaturen gestern ihr übriges getan haben, braucht eigentlich kaum erwähnt zu werden. Das Auto zeigte nach 20 Minuten auf der Autobahn endlich nicht mehr 40°C sondern nur noch 35°C an. Leider war der Zustieg auch nicht auf den ersten Blick ersichtlich und so wurde noch fünf Minuten herumgeirrt, bevor man den Zustieg fand, der trotz kühleren Temperaturen im Wald wieder als hervorragendes Aufwärmprogramm diente ;-) *keuch*.

Und dann stand er da also, der Fels. Andächtig suchte man im Topoführer irgendetwas machbares. Schließlich war dort etwas von "Für Anfänger geeignet" oder "Genussklettern" zu lesen. So fand man nach wenigen Minuten und kurzen Diskussionen die Zinnenwand. Mit einer Schwierigkeit von 5- auf der UIAA Skala ist sie nicht zu leicht, um zu unterfordern (Anfänger klettern zu Beginn gerne 3 - 4)aber auch nicht zu schwer, um beim ersten Kontakt mit der psychischen Belastung das erste Mal am Fels hängen zu bleiben und das Top nicht zu erreichen.

Der erfahrene Kollege machte den Beginn, Viktor sicherte.

Diese Haltung war nötig, um die Sicht sich nicht vom Baum verdecken zu lassen.


Erster Einschub "Dinge, auf die man achten sollte": Wir haben an diesem Tag viel gelernt, es ist zum Glück nichts passiert. Die Lehren sollen hier stehen, damit andere denselben Fehler nicht machen. Der erste Fehler war auch kein schlimmer Reinfall, aber beim Ablassen kam Viktor irgendwann der Gedanke, auf das Restseil zu achten. Im Ende des 60 m Seils war kein Knoten! Und die Route hat fast 30 m:

Das war knapp, aber immer bedacht und unter Kontrolle.
Als Zweite war Fee an der Reihe. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten und Gedanken wie: "Ich bin Toprope gesichert, ich versuche mal mich kurz reinzusetzen - oh mein Gott, dehnt sich das Seil! Hilfe! Wohin mit den Füßen, warum ist da nichts markiert! Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten!!" ging es dann doch ganz gut vorwärts. Der Fels wurde nach oben hin immer steiler aber auch immer gröber und je höher, desto sicherer und besser wurde die Kletterei. Die Sonne färbte die ganze Szenerie langsam sacht orange und der berauschende Moment, das erste mal über die Baumwipfel und ins Land schauen zu können, ist leider nicht in Worte zu fassen...
Leider konnte oben nicht zu lange verweilt werden, da ja noch zwei weitere Kletterer auf diesen Moment hofften.

Fee auf dem ersten Rastplatz der Zinnenwand.


Weiterer Einschub zum Thema "Dinge, auf die man achten sollte": Viktor hat noch nie vorher 30 Meter abseilen müssen. Fee war schon die zweite, Kollege 1 übte mit Kollege 2 einknoten. Langeweile! Und dann der Schmerz: einmal die Hand zu hoch laufen lassen, plötzlich steckt der Hautlappen zwischen linkem Daumen und Zeigefinger im Tuber (Abseilgerät). Nach 10 Sekunden und ziemlichem Gezerre hat Viktor sich selber befreien können und trotz der quälend brennenden Haut gab es kein Blut, und nur ein ganz kleiner Riss zeigte sich. Glück gehabt!

Kollege 2 durfte dann auch noch Klettern und Viktor machte den Abschluss. Für ihn war es umgedreht von Fee. Der Anfang war einfach drauflos klettern, viele Tritte hatte er sich beim Sichern schon gemerkt. Doch je öfters er sich umsah, und die ungewohnte Höhe richtig wahrnahm, desto unsicherer fühlte er sich. Und dann dieser löchrige Fels, der immer "hohler" wird: wie groß ist denn eigentlich die Gefahr eines Ausbruchs? Aber am Ende war Viktor kein einziges Mal wirklich gefährdet und genoß auch die großartige Aussicht, kurz vor der Abenddämmerung.

Wie gut, dass man das Klippen schon am Turm geübt hatte.
Dann schnell packen, den Berg hinab, solange der Weg noch zu erkennen ist. Das Abendessen mit Fußbad im kalten Bach beim Schein von Halbmond und Glühwürmchen mit exzellentem Käse und Nussbrot und Bier. Schee war's (bis auf die Mücken - mal wieder)! Davon wollen alle mehr!

PS und letzter Einschub: Alles anleinen oder immer gleich wieder in Taschen packen, ansonsten rollt das Tape den Berg hinab, wie auch die Sonnenbrillenschachtel. Und dazu gehört auch gutes Schuhwerk! Sonst rollt man selbst hinab - wenigstens muss man dann nicht suchen.

Sonntag, 16. Juni 2013

Cafe Kraft 2.0 Relaunch - wir waren dabei

Heute regnet es Bilder und Worte über allerschönsten Sonnenschein. Den hatte es nämlich am gestrigen Samstag, welcher gleichzeitig Tag der offenen Tür und Einweihung des Anbaus beim Café Kraft war. Das Café Kraft hat für unser Empfinden schon eine gewisse Berühmtheit erlangt, was unter anderem daran liegt, dass Alexander Megos, derzeit einziger On-Sight Bezwinger einer 9a (= sauschwer im ersten Versuch), dort stark gemacht wurde.

Egal, Fee und Viktor werden dieses Level wohl nie erreichen, aber für freien Eintritt in die nach eigenen Angaben größte Boulder-Halle Deutschlands zu dürfen, ist schön. Geöffnet war offiziell ab o8oo Uhr morgens, aber Fee und Viktor schafften es erst gegen 15oo Uhr im Innenhof die ersten Bierbänke zu erspähen und mit viel Glück auch gleich einen Parkplatz zu ergattern. Beide waren schon mal dort und haben sich damals über die Verstopftheit mit Menschen geärgert und den Trainingsbereich bewundert (Noch ein Trainings-Motivations-Video: http://vimeo.com/24776832 ).

Der erste Eindruck war für Viktor ersteinmal gar nicht so riesig. In einer schönen hohen Halle, zugänglich über einen Durchbruch zwischen den beiden Gebäuden, tummelten sich viele Boulderer. Hell ist sie auch und Emporen erlauben wohl Zuschauern auch bei Wettkämpfen von oben zuzuschauen, aber mega-groß?

Der erste Eindruck - schon groß, aber taugt das zum Superlativ?
Dann wird zum Aufwärmen die erste gelbe Route geklettert (hier: Schwierigkeit 1 von 7) und der Ausstieg ist ein "Über-die-Kante-klettern" ... in eine neue Boulderebene! Klettern auf zwei Stockwerken mit einigen Zwischenebenen, die zum Entspannen auch mal mit Crash-Pad-Sofas aufwarten. Ja, gut, es ist doch riesig.

Oh ja, Bouldern auf zwei Ebenen! Und links eine große Chill-Fläche mit Fenster gen Sonnenuntergang.
Man nahm natürlich am Kaffee-Kränzchen teil. Das ist ein Spass-Wettkampf, bei dem man mit Laufzettel 35 Boulder abarbeiten kann und je nach Erfolg ankreuzen kann, ob man das Problem geflasht hat (beim ersten Versuch oben), getoppt hat (bei irgendeinem der folgenden Versuche oben) oder ob man wenigstens zum Bonus gekommen ist (einen Griff meist mittig in der Route nur berühren). Am Ende gab es eine Auslosung mit netten Preisen, wie Schuhen, Gutscheinen und am wertwollsten eine Jahreskarte im Wert von 500,- €. Wir machen den Teil kurz, gewonnen wurde nichts, Viktor hat eine Rolle Tape ergattern können, welche wie beim Fasching in die Menge geschleudert wurde und ihm durch Glück vor die Füße fiel.

Recht viel mehr Bilder von Vorne gibt es nicht ... außer das nächste.
Beim "Gelände" muss man aber einfach die Planer loben. Es gibt jetzt extrem viele unterschiedliche Wandgeometrien, die ziemlich spaßige Routen erlauben, die zumindestens Fee und Viktor so noch nicht gesehen haben. Alles konnten die beiden nicht austesten, ein ganzer Tag und viel viel Ausdauer wären vonnöten gewesen, womit wir wieder beim Trainingsbedarf wären. Nach diesem Tag ist die Motivation wieder gestiegen! Jetzt noch zwei Routen in Bildern, die Lust auf mehr machen.

Ein krasser Kamin, aber Viktor klemmt sich gerne in Ecken und flasht den Boulder.

Den Boulder versuchte man erst recht spät - durch fehlende Kraft kam man nicht mal die erste Wand hoch.
Bevor die Band aufbaute, reisten Fee und Viktor mit Barbara und dem Namenlosen, die noch viel später erst ankamen, schon wieder ab: Grillen an der Pegnitz. Auch einen freien Yoga-Kurs konnte man nicht mehr ergattern. Aber obwohl man den Tag nicht vollständig am Café Kraft verbrachte, lässt sich abschließend nur Positives sagen ... außer, dass es an diesem Tag zwischendurch schon wieder sehr eng wurde. Jedenfalls wird dieses Bouldergebiet in Zukunft öfters besucht, das ist sicher - auch wenn es dazu erst wieder schlechtes Wetter geben muss.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Sammelpost: Zwei Wochen kein Klettern?

So lange gab es ja noch nie keinen Bericht: zwei Wochen. Heißt das, dass Fee und Viktor faul auf der Haut lagen oder das Klettern gar aufgegeben haben? Nein natürlich nicht, aber es gab einige Ereignisse, die richtig viel Zeit geschluckt haben. Und im Zweifel fällt das Schreiben halt aus, das Klettern jedoch nicht!

Deswegen hier jetzt eine Kurzfassung der Ereignisse der letzten 13 Tage. Zum einen gab es Ausdauertraining in Form der Neustädter Kirchweih - hinterm Tresen. Kästen und Bierfässer schleppen stählen ebenso wie 10 Stunden am Stück auf den Beinen zu stehen.

Kirchweih in bunt - sogar am Himmel.
Am Montag blieb Fee nichts anderes übrig, als weiter hinter dem Tresen zu stehen, während Viktor seinen ersten Arbeitstag an seiner neuen Stelle absolvierte. Das Wetter war immer noch mies und kalt, und so musste natürlich weiterhin drinnen und weiterhin in Dechsendorf trainiert werden (na gut, kein Muss, aber das nächste :) ). Nach dem Erklimmen einer neuen grauen Route (Schwierigkeit 4/7) und dem absolvieren ALLER frisch geschraubten orangenen Routen war dem Ausdauertraining genüge getan und man trank einen Becher Frei-Glühwein. Ja, am 3. Juni. Und ja, danach wurde es Frühling.

Kletterer werfen den Winter mit Glühwein raus!
Am Donnerstag drauf ging es nochmal nach Dechsendorf und wieder musste eine weitere graue Route daran glauben. Viktor denkt inzwischen mehr als die Hälfte dieser Farbe erklommen zu haben, traut sich aber nicht nachzuzählen ... eine weitere graue schien zu diesem Zeitpunkt in Reichweite und wurde für das nächste Mal anvisiert. Gleichzeitig zeigen sich erste Anzeichen, dass man wirklich recht oft schon Bouldern war:

Der linke Schuh schwächelt ... noch gibt es keinen Plan, wie man das lösen soll.
Dann wieder ein Wochenende Kirchweih auch für Viktor. Weitere 30 Liter Hohlzylinder mit Gebrautem wollten getragen werden ... auch das gibt Muskelkater. Dann die nächste Woche erstmal viel zu tun und keine Zeit zum Kraxeln. Erst am Mittwoch geht es wieder, und wieder zu den Blockhelden. Die verbleibenden grauen Routen erweisen sich als echte Rätsel, bzw. Trainings-Stücke für die Unterarm-Kraft. Wieder wird eine erlegt, aber nicht die Geplante. Diese hat sich aber immerhin in zwei Hälften erklimmen lassen und muss nur das nächste Mal zusammengesetzt werden (JA, muss!). Ach ja, und zwei der neuen braunen Routen klappten auch :D Stemmen in Ecken macht Spass.

Außerdem plant Viktor jetzt auch systematischeres Training für sich und Fee. Heute war eine entspannte Ausdauereinheit Joggen geplant. Die Brucker Lache ist dafür eigentlich ideal geeignet. Aber das Waldstück hat diesen Namen nicht umsonst: Überall noch Pfützen und dementsprechen geriet dieser Ausflug a) zum Garant für nasse Füße und b) zum Mücken-Angriff-Abwehr-Reaktions-Spiel. Außerdem gab es auch hier Opfer:

Am Ende mussten die Sohlen mit den Schnürsenkeln fixiert werden ...
Alles in allem waren Fee und Viktor gar nicht faul ... außer beim Schreiben. Und der nächste Bericht wird dann über den Tag der offenen Tür beim Relaunch "Cafe Kraft 2.0" gehen. Dann hoffentlich wieder mit mehr Bildern und so. Also: Aufi muas i.