Samstag, 29. März 2014

Eröffnung Fels-Saison 2014

Nachdem das WE für Viktor absehbar arbeitsreich wird, und außerdem der Berliner (Arbeitstitel bis der Zweitname bekannt ist) am WE eben dort ist, wo er seinen Namen her hat, beschlossen Viktor und Fee, mit dem Berliner und Wolfgang diesen Mittwoch nach draußen an den Fels zu gehen.

Keine Verfremdung, denn das Licht ist so schön: Frühling in der Fränkischen!
Herhalten mussten wieder einmal die Graischer Bleisteinwände, die viele Routen im 5er und 6er Bereich bieten und damit den Gewöhnung an den Fels erleichtert (HIER der Bericht vom letzten Jahr). Zu allererst stellten Fee und Viktor fest, dass selbst mit Tragetuch der Transport der kleinen, genau sieben Wochen alten Genoveva auf einem steilen Weg mit einer dicken Schicht trockener rutschiger Buchenblätter vom Vorherbst ... richtig anstrengend und gefährlich ist! Besonders beim Abstieg! Aber am Ende ist niemanden etwas passiert.

Geklettert wurden "nur" zwei Routen - "Pflichtübung (6 UIAA)" und "Direkte Pflicht (6/6+)". Dennoch hatten es beide in sich: Die erste Route wurde von Viktor vorgestiegen im Glauben eine 5 vor sich zu haben - leider falsch ins Routen-Topo (Karte für Kletterer) geschaut. Damit auch überlesen, dass man zwischen dem zweiten und dritten Haken selber sichern muss. Nach viel Suchen und etwas peinlichen Krabbeln auf Knien (da gibt es einen Absatz) zum dritten Haken geklettert - war potentiell gefährlich ... :/. Beim Abseilen aber eine nette Rast auf einem geklemmten Block:

Genuss der Rast auf dem Block war Viktor nicht möglich: die Sturzangst war zu groß.

Die zweite Route hatte dann einen recht hohen ersten Haken, aber da wurde sich geschickt beholfen: im Toprope aus der ersten Route seitlich geklettert und damit die ersten beiden Haken der zweiten Route im Voraus eingehängt. Danach war alles sicher ;) Der Start ist ein netter Boulder an einem kleinen Überhang vorbei, der Rest ist einfache Kletterei in löchrigem Kalk. Aber wie immer ist es am Fels schwierig, die besten Griffe zu finden. Deswegen dauerte jede Kletterei auch recht lang - aber für die Gewöhnung an den Fels, der dieses Jahr ja öfters gestürmt werden will, war es der ideale Einstieg. Schee wars!

Der Fels war kalt ... aber wen stört das bei diesem Wetter: Viktor steigt "Direkte Pflicht" ab dem zweiten Haken vor.

Sonntag, 23. März 2014

Besser, höher, weiter, ... Frühlings-News-Flash

Es ist Frühling und überall wächst und sprießt es und Leben zieht ein in morsches Holz und müde Knochen. Auch im Blickfeld dieses Kletterblogs gibt es diesbezüglich eindeutige Anzeichen :D

1) Der Klettervirus hat Erfolgreich weitere Mitglieder der Feen-Verwandtschaft infiziert und das gleich mal so richtig. Erste Anzeichen der selten kurierbaren Erkrankung haben wir schon in den letzten Beiträgen angedeutet, doch Dorothee, der Boad und dessen kleiner Bruder sind gestern ganz alleine in die Blockhelden gefahren. Problem-Routen vom letzten Mal wurden erfolgreich bewältigt und große Entscheidungen für das Bouldern getroffen: Der Boad bekommt ein Board von Schwarz:

http://files.rakuten.de/f676f327d6abb09317cc08b3c1bc6270/images/7204258fb5eb310e67aba48fbb2c9e26.jpg
"Dragon" ist der Name, mit mir sollst du die Wände hochfliegen ...
Und Dorothee bucht sich einen Anfänger-Technikkurs bei den Blockhelden. Alles super, wenn am Ende beide sich gegenseitig helfen - ansonsten klingt das fast schon abgedroschen nach Klischee: Was die Jungs mit Kraft lösen, machen die Mädels mit Technik ;)

2) Die Blockhelden selber sprießen auch: Der Trainingbereich wird "vervollständigt"! Ringe, eine fixe Klimmzug-Stange, ein Steckbrett und Halter zum Dips machen kommen mindestens dazu:
Tief eintauchen in eine der fordernsten Ausgleichsübungen für Kletterer: Dips! ((c) wikipedia )
Zusätzlich sollen die Campus-Boards verlängert werden. Außerdem wurden schon jetzt auf Ratschlag von Peter Würth (Blockheld 2013) die kleinen Leisten anders geschliffen, so dass es weniger Finger-Verletzungen gibt. Vielen Dank an Blockheld-Mitbesitzer Simon Brünner für die motivierenden Infos und die Tips, wie man an ihrem Finger-Board Zangen üben kann. Jetzt kann auch das komplexeste Training mit dem Jahresabo erschlagen werden :D

3) Letzten Mittwoch waren Viktor, Julius, Wolfgang und zwei weitere Menschen wieder in der Forchheimer Magnesia klettern. Fee musste sich leider wieder einmal zurückhalten, war aber dennoch zur moralischen Unterstützung dabei. Einer der Unbenannten ist neu, ein Praktikant an Viktors Institut und ursprünglich aus Berlin. Und der klettert eine ganze Ecke besser als alle (außer vielleicht Wolfgang) und stieg im langen Überhang mal einfach so eine 7+/8- vor. Julius bekam Falltraining von ihm und in der Summe war es ein ziemlich guter Abend, besonders, da Viktor auch wieder eine 6+ flashen (ohne Sturz durchsteigen) konnte. Hier ein Video, vom Dach ... und eine unglaublich gute Kletterei von Juliane Wurm, einer der besten deutschen Boulderinnen, die auch mal einen Weltcup gewinnen kann:


Viktor liest motiviert seine neuen Bücher und hat Großes vor: Konsequentes systematisches Training nach dem letzten HardMover morgen, am Mittwoch raus an den Fels! Frühling ist schon schee!

Donnerstag, 20. März 2014

Kurzpost: Themen-Ankündigung und Routen-Bau

Heute nur kurz die Themen, die unseres Wissens im Laufe des Blogs versprochen wurden, und die auch bald kommen werden:
  • Leisten halten
  • Hooken
  • Beastmaker
  • Schulterzüge
Und damit es nicht ganz so langweilig wird, hier mal wieder ein Video mit verrückten, coolen Boulder-Problemen (ich hoffe ihr kommt alle auf diese Facebook-Seite).

Probleme schrauben scheint sich derzeit zu einem eigenen Sport zu entwickeln, jedenfalls gibt es in letzter Zeit vermehrt Schrauber-Wettkämpfe (hier aus Amerika) und gerüchteweise kann derzeit ein guter, kreativer Routen-Setzer, der auch noch mobil ist, davon leben.

Das kann aber auch nach hinten losgehen, wie ein neuer Bekannter aus Berlin berichtet: seine Kletterhalle wollte neue interessante Routen und schrieb einen Wettkampf aus. Jetzt gibt es kaum mehr eine Route, die vom Feld-Wald-und-Wiesen-Kraxler verstanden wird. Mal sehen, wo es sich hin entwickelt.

Hardmover: Einzel-Besprechung

Die Stärken/Schwächen-Analyse ist offiziell beendet - lang lebe die Analyse.

Das ist so ein bisschen die Quintessenz der letzten beiden Hardmover-Session, bei der am Ende jeder ein ca. 10 minütiges Einzelgespräch mit dem Trainer hatte. Jetzt freut sich Viktor natürlich, dass er weitere Stärken genannt bekam ... aber es gab zwei/drei Punkte, die ihm besonders geholfen haben, seine Sicht der Dinge ein wenig zu verändern:

Möge die Macht mit Viktor sein - aufstrebender Padawan beim Meister.

1) Schwäche Kreativität: Viktor hatte sich die letzten Sessions im Café Kraft an einigen Problemen die Zähne ausgebissen und war sich ziemlich sicher, dass ihm nicht die Kraft, oder gar die Technik fehlte, sondern die richtige Idee! Das stellte sich auch als richtig heraus, denn ein Problem konnte nach direktem Vormachen ohne weitere Schwierigkeiten gelöst werden und bei einem weiteren wurde auch eine komplett neue Idee aus dem Hut gezaubert: einfach gegen die Wand treten. Eigentlich nichts Neues, aber Viktor denkt im Eifer des Gefechtes nicht an Methoden, die er selbst nur vom Papier her kennt.

Die Lösung des Problems ist eigentlich einfach: mehr mit anderen Leuten zusammen bouldern! Da ist Viktor die letzten Wochen richtig schlecht gewesen. Abgesehen vom Hardmover-Training hat er derzeit keinen Bekannten in etwa seiner Boulder-Liga. Julius, es wird Zeit, dass du wieder fit bist - wobei du dank deiner Verletzung wahrscheinlich unglaublich viel mehr Kraft aufgebaut hast, als Viktor ... mal sehen :D. Am Besten wäre es, wenn sich alleinige Tüfteleien und Gruppen-Ideen-Scouting in etwa die Waage halten.

Außerdem hilft ein Wechsel der Hallen zwischendurch, da jeder seinen eigenen Stil an Routen schraubt - der einem damit auch neue Bewegungen aufzwingen kann.

2) Was ist eigentlich eine Schwäche? Etwas in dem man sich schlecht fühlt? Diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten und auch hier ist Geselligkeit eine mögliche Lösung des Problems. Nur im Vergleich mit etwa gleich guten Boulderern lässt sich sagen, ob man wirklich schlechter an Leisten ist, oder ob das mit dem Blockieren nicht allen anderen genauso geht.

Die Steigerung des ganzen ist dann das Abhalten von Wettkämpfen: gleiche Leisten, wer kann sie länger halten. Bei dem Gespräch wurde ganz nebenbei noch erwähnt, dass die drei Varianten eine Leiste zu halten auch andere Muskeln beanspruchen - wir werden dem ganzen nachgehen ... *

3) Wenn man die ganzen Gespräche Revue passieren lässt, dann fiel oft die Ratlosigkeit bei der Suche nach den richtigen Worten auf. Es gibt eine Menge Begriffe im Zusammenhang mit Klettern/Bouldern, aber eben auch aus der Sportwissenschaft, die uns Feld-,Wald- und Wiesen-Sportlern nicht geläufig sind. Viktor hat sich in seiner Kraft-Trainingsphase 2007 einiges angelesen, aber das reicht bei Weitem nicht aus.

Deswegen hat er auch die Empfehlungen des Trainers gleich aufgenommen und sich Bücher bestellt: "Lizenz zum Klettern" von Udo Neumann und "9 von 10 Kletterern machen die gleichen Fehler" von Dave McLeod (beide mit netten Internet-Auftritten) werden nicht nur das Vokabular stärken, sondern sind auch Ausdruck des festen Willens, ab jetzt weniger drauff los zu bouldern/klettern, sondern sich systematisches Training anzueignen. Dazu wird auch die Seite "http://www.klettertraining.de/" konsultiert, die zwar Trocken in der Aufmachung, aber sehr informativ ist.

Auf geht's! Wir halten auf dem Laufenden.

*: Es wird bald mal eine Liste der versprochenen Beiträge geben, die dann abgearbeitet wird. Auf dieser Liste wird dann aber nicht mehr das Anfertigen der Liste stehen. :P

Sonntag, 16. März 2014

Fee klettert wieder!

Oh, eine große Freude ist es mir, Euch zu verkünden: Gestern, es war ein Samstag mit gemischtem Wetter, gingen Fee und Viktor zusammen mit Genoveva zur Kurzkletterhalle ihres Vertrauens, den Blockhelden. Zugegen waren auch Fee's Schwester Dorothee, Patin der kleinen Genoveva und ihr Gefährte, der in Ermangelung eines Zweit- und Tarnnamens "der Boad" (der Pate auf frängisch) genannt werden soll ;).

Am Abend davor beehrte eine Hebamme Genoveva mit einem Besuch und auch Fee hatte ein dringliches Anliegen zu klären: ob sie denn wieder der körperlichen Ertüchtigung fröhnen dürfe. Und die Antwort war: ja! (wenn nicht gesprungen und gefallen wird, und man dabei sich auf den Beckenboden konzentriert und es nicht gleich übertreibt ...)
(Wieder-)Einsteiger beim Bouldern: Dorothee, Der Boad und Fee

Schluss mit den salbungsvollen Worten: Dorothee ist das erste Mal geklettert und war damit die ideale Partnerin, um Fee beim Wiedereinstieg zu begleiten. Und was soll man sagen: beide hatten Spaß, sich gemütlich mit Blau und Orange (erste und zweite Schwierigkeit von sieben) zu beschäftigen, ohne herunterzufallen. Der Boad war schon das zweite Mal dabei (bringt aber sowohl Erfahrung von vor ~7 Jahren mit, als auch ein wenig mehr Kraft vom Holzhacken) und kämpft mit den letzten schweren orangenen Überhängen: Bouldern ist ein Familiensport, bei dem sich jeder abwechselnd bei einer Pause um Genoveva kümmert!

Viktor schafft es nicht, wie geplant mal etwas langsamer zu machen. Er hat am Montag die Aussicht auf ein kleines Einzeltraining und wollte dafür aber eigentlich fit sein - aber nein, Braun (5/7) war neu geschraubt und so wurden es 3,5 neue Routen für ihn. Die 0,5 soll heißen, dass eigentlich nur noch ein Zug, besser ein Sprung fehlt ... den hält er bestimmt das nächste Mal.

Geselliger geht es kaum: gemeinsam ein Problem lösen.
 Schee war's für alle ... und Viktor freut sich wirklich sehr, dass Fee bald wieder voll dabei ist.

Freitag, 14. März 2014

Rückkehr an die hohen Wände 2014

Lang ist es her, dass die werten Blogautoren richtig hoch hinaus wollten. Das letzte Mal an der langen Leine hing Viktor am 22. August 2014, also vor über einem Jahr und bei Fee ist es noch 10 Tage länger her. So sollte man sich natürlich wieder langsam herantasten an das Klettern in luftigen Höhen, bevor man raus in die Wildnis geht und urplötzlich irgendeinen Knoten nicht mehr kann. Also ab mit Julius nach Forchheim ins Magnesia!
Genoveva lädt zur Audienz.
Nachdem Viktor das ganze letzte halbe Jahr nur Bouldern war, hatte er Angst vor mangelnder Ausdauer. Immer nur harte aber kurze Stücke zu klettern ist schon etwas anderes, als 11 Meter am Stück kleine Griffe festhalten zu müssen. Julius in Gegensatz hat es auch im Winter etwas öfter ins Magnesia geschafft. Das führte zum einen zu seiner echt nervigen Verletzung, weswegen er diesmal nur Toprope kletterte (ein Hoch auf die Vernunft!), zum anderen aber auch zu diesem coolen Kletter-Mitschnitt des langen Daches - das sich Viktor eben derzeit wegen mangelnder Ausdauer und Sturzangst nicht zutraut. Das ist vergleichbar mit einem orangenen Boulder (2/7 schwer), der vier Minuten dauert - und bei dem man meist fester zupackt als gewollt, da man so hoch hängt.

Die Session war eigentlich gedacht, als lockeres spulen leichter Routen, aber das ganze hat gemessen in UIAA-Schwierigkeitsgraden schnell die bekannt Eigendynamik entwickelt (mit Gedanken):
  1. 4+ (huch ist das lang - aber einfach)
  2. 5- (schon ganz interessant, nicht immer wie eine Leiter - aber die Unterarme merke ich jetzt schon)
  3. 5/5+ (leichter als die Route davor, hier stimmt doch was nicht)
  4. 6- (aha, hier hören die ganz einfachen Griffe auf - jetzt brauche ich Pause bevor die Unterarme ganz streiken)
  5. 6+ (haha, es war zwar eine Sektion Kamin dabei (sowas liebt Viktor)- aber ich bin besser geworden)
  6. 7 (toprope von beiden) (ohne reinsetzen, wie cool)
  7. 5+ (abwärmen)
So sieht eine erfolgreiche Toprope-Seilschaft aus! Aber wer sichert? ;)
In der Summe alles ohne Sturz gleklettert, und die kleineren Griffe fühlen sich inzwischen viel, viel besser an. Das Wintertraining in der Boulderhalle war anscheinend ein voller Erfolg. Die letzte Route wird zum Falltraining genutzt, der Umlenker nicht geclippt (eingehängt) und sich stattdessen 3 Meter in die vorletzte Sicherung fallen gelassen. Auch das geht ohne größere mentale Blockaden! Super motivierend und richtig schee war's! Julius hat anscheinend seine Verletzung auch nicht wieder reaktiviert: top!
Stifterin der bunten Pixel-Rechtecke: Fee!
Hier nochmal ein großes Danke-schön von Viktor an alle, die sich diese Woche mitschleifen ließen und sie damit zu einem großartigen, motivierenden Kletter-Frühlings-Anfang gemacht haben!

Mittwoch, 12. März 2014

Bouldern in der Steinernen Stadt

Das Wetter ist derzeit ungewöhnlich warm ... aber damit auch sehr schön. Frühling weht durch die Straßen und Viktor hat jedes Jahr am Anfang der wärmeren Tage Probleme im Büro sitzen zu bleiben. Da aber potentielle Seilpartner entweder verletzt, noch zu klein oder gar beim Erholen von einer Geburt sind, wurde geplant, die neue Saison am Fels 2014 mit Bouldern zu eröffnen!

Jetzt gibt es natürlich den Boulder-Appell, der auch seinen Sinn und Zweck hat, nach allem, was Viktor so weiß. Der sorgt hoffentlich weiterhin dafür, das dumme Randalierereien, wie Putzen des Felsens mit Drahtbürsten rar bleiben, aber auch dafür, dass man als Uneingeweihter die Boulder schon hart suchen muss (Bericht vom letzten Jahr). Immerhin birgt der Kletterführer den Hinweis, dass es im Sektor Steinerne Stadt neben einigen harten Routen genügend Möglichkeiten zum Bouldern gäbe. Ich hoffe, das zählt nicht als Veröffentlichung von Bouldern :P

Imposant: Die zwei Brüder.
Zuerst wurde auf der Arbeit das Crashpad eingesammelt - vielen Dank an Wolfgang, der diesmal leider keine Zeit hatte. Dann Kind und Kegel ins Auto eingeladen und ab die Post 45 Minuten von Erlangen in den Krottenseer Forst. Diesmal war neben Fee und Genoveva auch Uri dabei - Genovevas Uroma halt, die noch sehr rüstig unterwegs ist. Das war auch sehr gut, denn der Zustieg zu Steinernen Stadt ist steil. Fee half Uri die 80 Meter nach oben, während Viktor mit Crashpad, Rucksack und (gefülltem) Kinderwagen über die Wurzeln holperte und sich damit jedwedes Aufwärmtraining sparen konnte. Ein paar mal noch den Fels anfassen für die Finger und los ging es:

Natürlich fehlt auf dem Bild Fee - die hat's gemacht. Ansonsten großen Dank und Respekt an alle, die sich mit Viktor diesen Ausflug angetan haben :D
Es gab dort ein paar andere Boulderer, einmal eine Solo-Dame, und dann ein Trupp von drei Jungs, die semi-professionell aussahen. Das kann aber auch täuschen. Das wird uns, den blutigen Anfängern im draußen Bouldern wohl noch öfters passieren. Auf die Frage, ob sie wissen, was sie Klettern, oder einfach mal schauen, bejahten sie letzteres. In näheren Kontakt kam man aber nicht - die Furcht vor der recht unüblichen Altersspanne unserer Truppe war bestimmt zu groß.

Wer es da nicht mit der Angst zu tun bekommt ...
Was kam Bouldertechnisch dabei rum? Nicht so viel, denn es war eher ein "Auschecken der Location" - ähm, Erkunden der Möglichkeiten und es gab keinen richtigen Spotter (Typ, der schaut, dass man auf die Füße fällt und mal das Crah-Pad dorthin schubst, wohin man wahrscheinlich fällt). Nachdem Viktor dann jedes Risiko ausschalten wollte, dass er sich irgendwie verletzt (Verantwortung den anderen gegegnüber), kam nach fünf Versuchen eine "Begehung" zustande:


Ja, nicht ganz nach oben (was aber prinzipiell einfach aussieht), aber immer hin einen Sitzstart hinbekommen. Wichtig ist, dass es richtig viel Spaß gemacht hat, das auszutüfteln. Zudem war das Gefühl da, im Vergleich zum letzten Jahr viel stärker und selbstbewusster am Fels zu sein. Jetzt beim Schreiben dieses Textes merkt Viktor durch seine leicht schmerzenden Finger, dass er richtig fest angezogen hatte - super schee war's!

Jetzt bleibt für den Rest des Jahres nur die Hoffnung, dass man das mit dem Sturztraining ins Seil hinbekommt und auch in 10 Metern Höhe am Fels diese Leistung an die Wand bekommt. Mehr davon bitte.

Montag, 10. März 2014

Eröffnung Anbau E4 - was ist die "Figure of 4"

Jetzt haben alle Nicht-DAV Boulderhallen in Nürnberg oder Umgebung einen Anbau bekommen. Boulderhallen zu betreiben scheint sich irgendwie zu lohnen - aber Spielplätze für Erwachsene sind auch einfach was Tolles. Fee, Genoveva (inzwischen schon einen Monat alt), Stephan und Viktor plus Eltern der beiden letztgenannten und damit Großeltern der davor genannten waren jedenfalls bei der aktuellsten Erweiterung dabei, die in diesem Fall das E4 ereilte.

Gründe dafür gab es viele: Die Erlangener Fraktion war sowieso schon in Nürnberg um für Hebammen auf die Straße zu gehen, neue Griffe geben richtig viel Reibung und somit macht das Bouldern mehr Spaß, eine andere Halle zu besuchen heißt auch einen anderen Stil zu klettern ... und außerdem war so ganz nebenbei Tag der offenen Tür mit ohne Eintritt, Frei-Würstchen/-bier und einem Wettkampf mit etwas zum gewinnen! Hier eine persönliche Nachricht von Viktor an das E4: "Ich habe ein etwas schlechtes Gewissen: meistens komme ich an Tagen der offenen Tür, bouldere, esse und trinke auf Eure Kosten, und wenn ich dann was kaufen will, gewinne ich es vorher."*

Neues Chalk als netter kleiner Preis!
Das ist aber nicht der Grund, warum wir hier den Anbau lobpreisen: er ist einfach gelungen! Geht man hinten in die alte Halle, wurde dort die Wand durchgebrochen und pi-mal-Daumen 1/3 Fläche dazugebaut. Links gibt es einen normalen Boulder-Bereich - auf den ersten Blick. Klettert man dann hinten hoch, kommt man in einen zweiten Bereich mit einem sehr langen Überhang und den zugehörigen schrägen Matten. Auch das scheint Mode zu sein - aber nicht die schlechteste.

Links: Neues Bouldern. Rechts: Neues steiles Bouldern!

Rechts befindet sich ein Bereich, der wettkampfartig beschraubt wurde: weniger Routen, dafür auch mal richtig große Volumen. Hier fanden sich auch die meisten der "Tombola"-Boulder: 9 Probleme, die am Top hinter einem Schildchen einen Buchstaben verbargen, die auf der Tickliste richtig sortiert ein Lösungswort ergaben.
Wettkampfwand mit vielen Projekten!

Und hinten oben befindet sich jetzt ein richtig großer Trainings-Bereich mit vielen verschiedenen Hang-Boards, einem großen Campus-Board, einer System-Trainingswand (noch ohne Griffe) und einer Sloper-Rail. Sehr nett! Und da kommt bestimmt noch mehr rein, Platz ist da.

Ordentlich Platz und Griffe, um sich systematisch, oder gar nach Plan die Arme lang zu ziehen.
Zum Schluss natürlich noch die Lösung der Tombola: figureof4 oder halt "Figure of 4". Das ist natürlich eine Anspielung auf das E4, hat aber tatsächlich auch eine Bedeutung im Klettern. Damit beschreibt sich eine Bewegung, in der man sich mit z.B. dem rechten Fuß in den linken Arm einfädelt, um damit den ganzen Körper einzudrehen und die Reichweite des rechten Armes zu erweitern. Klingt akrobatisch? Ist es auch:

So reduziert sich ein Kletterer auf eine Zahl: 4! ((c) Links: "Stone Play" edited by J.S. Watson. Photo by: Jacky Godoffe; Rechts: Shot by Caleb Phillip, Creative Commons )

In der Summe war es echt anstrengend (siehe hier Stephan am Überhang im dritten Versuch und nach dreizehn anderen Bouldern derselben Farbe), aber super schee!

Am Ende am Ende am Ende.
 *: Einige Getränke haben wir dann doch gekauft ... Gewissen ist schon ruhiger ;)

Sonntag, 2. März 2014

Pläne

Die ganz großen Neuigkeiten gibt es nicht zu berichten: Man kümmert sich um die jetzt 3,5 Wochen alte Genoveva und träumt davon a) wieder fit zu sein (Fee - Traumerfüllung in ~ 4 Wochen) und b) wieder mal am Seil zu klettern (Viktor - Traumerfüllung ... hat drei Varianten: i) Fee ist wieder fit in 4 Wochen, ii) Julius ist wieder fit in hoffentlich 3 Wochen oder iii) ein Bekannter von Fee und Viktor ruft zum Genussklettern in der Fränkischen Schweiz auf)

Theorie-Training mit Gimme-Kraft, da Papas Bauch ideal zum Schlafen ist!
Bis dahin wird fleißig der Hardmover Kurs besucht. Letzte Woche ging es um das "Hooken", und damit also um das Nutzen von Ferse und Fußspitze/-span zum Einhaken an Griffen oder Wandstrukturen. Dazu wird bald ein ausführlicherer Beitrag nachgereicht. Zusätzlich gab es eine Bewegung zum Testen, die unter dem Begriff "Schulterzug" bekannt ist. Dazu mehr, wenn die werten Blog-Autoren wissen, was das genau ist ... Die Woche davor gab es einen Ausflug ins Traversen-Klettern mit der Erkenntnis, dass um die Ecke Klettern ohne Griffe ganz schön schwer sein kann :(. Die nächste Runde ist erst wieder in zwei Wochen und bis dahin haben die Kurs-Teilnehmer die Aufgabe, ein kleines Stärken/Schwächen-Profil von sich selber zu erstellen. Vielleicht gibt es dann so etwas wie einen persönlichen Trainingsplan - wäre auch mal was.

Nie am komplett gestreckten Arm hängen, auch wenn es spontan leichter ist.

Bis dahin versucht Viktor aus dem grünen Buch vom ersten Bild einige Übungen in sein Training einzubauen, besonders um die Muskeln zu trainieren, die nicht beim Kraxeln selbst genutzt werden. Er hat seit kurzem das Gefühl, dass seine Schulter irgendwie zu stark belastet wird und hat sich etwas eingelesen: Wenn immer nur der Lat trainiert wird (was beim Klettern der Fall ist), können die Schultermuskeln irgendwann nicht mehr ausgleichend wirken und der Oberarmknochen wird gegen die Gelenkpfanne gedrückt. Das gibt auf Dauer Schmerzen und Schlimmeres. Deswegen besitzt die Kletterfamilie Feichtner jetzt auch Thera-Bänder (der Link erklärt, das es sich um Latex-Bänder handelt).


Viele Gäste bei den Blockhelden
Das normale Bouldern stagniert derzeit irgendwie für Viktor. Stück für Stück arbeitet er sich durch durch die meisten grauen (4er von 7 Schwierigkeiten) Routen durch, eine weitere braune Route (5/7) ist auch mal wieder fällig gewesen. Eine rote Route wird projektiert ( = versucht mit kleinen Verbesserungen), Fortschritte fühlen sich jedoch anders an. Man muss zwar sagen, das am Anfang einer Session gefühlt schwerere Griffe gehalten werden können, dafür ist nach den ersten 20 Minuten der Saft weg :(. Dennoch gab es gestern ein sehr schöne Session, da sehr viele Freunde dabei waren, die zum Teil schon lange nicht mehr gesehen wurden: der kleine Moritz, Barbara und der Namenlose und auch Julius hat sich zum trainieren (Fuß noch immer lädiert) eingefunden. Schee war's.

Noch mal ein Plan: Im Herbst wollen Fee und Viktor zusammen eine Mehrseil-Route klettern! In den Alpen! Zwar etwas richtig einfaches, mit den schwierigsten Teilstücken im Grade 4+ (7 ging schon in der Halle), aber bis dahin muss noch viel gelernt werden, wie z.B. Standplatzbau. Wie werden berichten :D

PS: der kleine Moritz hat eine Kamera dabei gehabt. Vielleicht gibt es bald noch ein paar Boulder-Clips.