Freitag, 18. April 2014

Viel KlimBim mit einen Höhepunkt: Wide Boys

Die Wide Boys haben wir im letzten Post angekündigt, jetzt wird es ernst. Sie sind übrigens fast das einzige, was von den Ankündigungen funktioniert hat :( Die Stadtmauer in SW konnte wegen Desorganisation und damit Zeitmangel nicht besucht werden - Genoveva macht halt manchmal einen Strich durch Rechnungen, in denen sie nicht gebührend genug gewürdigt wird.

Am Samstag klappte dann immerhin der Familien-Boulderausflug, auch wenn die Deutsche Bahn Stephan nicht ankommen lassen wollte. Bei der "Rettungsmission" wurde gleich die Möglichkeit genutzt, Moritz mit einzusammeln, so dass es effektiv der Tag der kleinen Geschwister wurde ;). Das Bouldern selbst geht gemütlich vorwärts, Viktor gewöhnt sich langsam daran, pro Session nur noch eine Handvoll Projekte abzuknipsen. Immerhin kamen wieder zwei neue graue Routen dazu (Schwierigkeit 4/7), von denen aber (und jetzt aufpassen!) Stephan eine vor Viktor am Stück kletterte. Jep, Stephan dringt in die grauen Probleme vor, auch wenn es zuerst "nur" die senkrechten kleingriffigen Probleme sind. Chapeau! Moritz übte hauptsächlich Springen und Abrollen - deswegen gibt es keine Meisterleistungen von ihm zu berichten. Fee hatte am selben Tag Vormittags ein Testtraining beim McFit, um wieder in Schwung zu kommen - deswegen kein Klettern von ihr. Zu diesem Besuch gibt es in einem späteren Beitrag eine soziologisch-philosophische Rückschau ...

Im Schatten: Hinten Fels, vorne Genoveva
Draußen klettern am Sonntag mutierte zu einem Picknick. Geplant war eine Reise zum Leupoldstein, da dort der Zustieg super kurz ist und man eine Wiese gleich in der Nähe hat. Das stimmt auch alles, dennoch ist nicht jeder Platz am Wandfuß dort gut mit einem Kinderwagen erreichbar. Die einzige Stelle mit noch halbwegs Sonne wurde von 8 Leuten belagert, so dass man sich dort nicht wirklich trauen wollte, eine kleine Genoveva abzustellen, und die einzigen freien Routen im Schatten waren recht spärlich gesichert. Mit Motivationsmangel im Gepäck wurde es ein Frühlingstag fläzend in der Sonne mit ein wenig Zeit zum Topo-Führer wälzen um Alternativen zu finden.

Nachdem das geplante Übertraining so nicht zustande kam, ging Viktor am Montag etwas früher und alleine ins Café Kraft, um vor der Präsentation noch etwas entspannt zu bouldern, was auch neben ein paar ungezählten grünen Routen (3/7) auch vier der orangenen zu Fall brachte (4/7) - darunter ein sehr cooler weiter Doppel-Dynamo im ersten Versuch (sehr ähnlich zum Schluss von HIER)! Und es war umsonst, kein Eintritt wurde verlangt, weil eben nur noch wenig Zeit war, bis zum Vortrag, der dem aktiven Bouldern ein Ende setzte.

Back to the main topic: Wide Boys. Die zwei Jungs hören auf den Namen Pete Whittaker und Tom Randall und sind bekannt dafür, Rissklettern (hier eine Art Trailer für den ersten Film) zu neuen Höhen zu führen, aber auch in den unmöglich schlecht abgesicherten Gritstone Klettereien jenseits den Kanals sind die beiden Briten nicht zu verachten. Im Café Kraft machten sie Halt um für ihren neuen Film ein bisschen Werbung zu machen, und um einfach mal zu zeigen, was ein Mensch so kann, wenn er sich einen verrückten Trainingskeller aufbaut. Erster Eindruck von Viktor: er tritt durch die Tür und steht mitten zwischen den Jungs (und anscheinend zwei Managern/Freunden), die gerade verzweifelt was zu Essen wollen - am Ende wird "die größte Pizza, die ihr habt" bestellt. Super Einstieg.

Danach wollte Viktor nicht den Paparazzi spielen, weswegen es keine guten Fotos von Pizza-essenden Briten gibt. Zusammen mit Maria, einem Hardmover Kollegen wurde dann der Vortrag genossen. Es ging um Finger, die nach dem Training geschwollen und wie Currywurste aussehen, und um die Psyche, wenn man nicht mehr an ein Ziel glaubt, und es dann ohne den Erfolgsdruck plötzlich doch erreicht wird. Außerdem um jede Menge Motivation, für ein hartes und spezifisches Training. Schöne Sache!

Kurz bevor es ganz dunkel wurde.
Es war an diesem Abend anscheinend eine ganze Menge Kletterprominenz anwesend. Viktor kennt natürlich nicht alle, aber ein paar konnte schon benennen: Alexander Megos, samt Trainern Patrick Matros und Ludwig "Dicki" Korb, Heiko Queitsch und Blockheld 2013 Peter Würth waren unter anderem erschienen. Ein gutes Gespräch über Klettern und das Internet konnte Viktor auch mit Gerhard Wust, einem der Betreiber von Kletterszene.com führen. (Natürlich: Peter Würth kommt an den Tisch, an dem Viktor mit Gerhard spricht und schüttelt vier Leuten die Hand, nur nicht dem unbekannten Viktor.)

Gestern nun, am Donnerstag, führte Viktor sein Weg wieder mal alleine in die Blockhelden. *Zensiert, da noch geheim*. Danach wurde gebouldert und obwohl Viktor derzeit total unambitioniert einfach nur Spass-Bouldern will, bevor er mit seinem (langsam Form annehmenden) Trainingsplan beginnen will, fielen im Lauf der nächsten 2,5 Stunden zwei neue graue (4/7) und zwei braune Routen (5/7) - der Dank geht hier sowohl an Julius, der einen der braunen erklärte und an Maria samt drei weiteren Boulderern, die an diesem Nachmittag erstmals erstnamentlich bekannt wurde - die sind also noch ganz anonym hier im Blog unterwegs :D. Zusammen mit Simon² (Betreiber der Blockhelden) wurden auch rote (6/7) und gelbe Boulder (7/7) "angefasst", wenn auch noch ohne Erfolg - Aber die Chancen stehen gar nicht so schlecht, das Jahresziel "eine gelbe Route" noch zu erreichen. Dann Grillen und Chillen am Lagerfeuer. Alles super schee!

Freitag, 11. April 2014

Sammelpost: Auf ins Übertraining! (Balance - was ist das?)

Der Plan für die letzte Woche war eigentlich, ganz viel draußen am Fels zu klettern. Das hat nicht geklappt. Das Wetter war kühler und feuchter als gehofft und zudem kamen immer wieder Kleinigkeiten in den Weg der absolut freien Zeiteinteilung. Deswegen waren Viktor und Fee aber nicht untätig in Sachen "vertical progress" ... :

Freitags hat Fee seit 3 Wochen immer eine Eltern-Kind-Nordic-Walking-Gruppe, um wieder in Form zu kommen. Das findet im Erlangener Meilwald statt, der auch einen Trimm-Dich-Pfad beherbergt. Den hat sich Viktor vorgeknöpft und sich gleich mal etwas verlaufen und 3.2 km mehr Laufstrecke angehängt. Danach Dehnen in der sporadischen Frühlingssonne und schee war's!

Samstag war mal wieder Familientag, so machte sich Stephan erfolgreich an 20 der neuen grünen Routen (3/7 schwer) zu schaffen, während Fee wieder der Kontrolle wegen alle blauen (1/7) abspulte - diesmal ohne irgendein Problem, was ein schneller Fortschritt ist :D. Viktor dagegen mühte sich eher ab, schaffte aber immerhin eine graue (4/7) und eine rote Route (6/7) - letztere bestehend aus nur einem Riesen-Volumen zum raufwuchten/-stützen. Erste Versuche mit Hilfe eines Hooks scheiterten aus Koordinations-Mangel bei maximaler Anstrengung. Ach so und die letzte grüne Route (3/7) wurde auch geknackt (leider kein Photo - Bilder sind diese Woche Mangelware)

Am Montag war das Wetter immer noch durchwachsen und da Dorothee (Fees Schwester) sich eine Bänderdehnung am Knöchel zugezogen hatte, wurde ein Ausflug nach Würzburg geplant. Dorothee musste wegen ihrem Studium sowieso dorthin und konnte nicht Autofahren, Fee und Viktor besuchten dort die DAV-Halle, bei der man auch draußen klettern kann. Das Wetter taugte halbwegs und so wurden die massiven Umbauarbeiten in der Halle (zwei Tage zuvor war offene Stadtmeisterschaft) erfolgreich umgangen. Viktor nutzte die Chance zum Ausdauertraining und spulte je drei Routen im Grad 5 und 5+ ... leider war die kleine Genoveva etwas unleidig und so wurden die Pausen zwischen den Routen etwas länger als für Ausdauertraining geplant. Fee steigt zwei der 5er im Toprope nach und meldet sich damit auch wieder am Seil zurück! Viktor bouldert am Ende erfolgreich eine 7- im Toprope aus (zweiter Versuch knackt die Schlüsselstelle). Für einen Durchstieg im Vorstieg ist aber a) Genoveva zu quenglig und b) will Viktor Fees Beckenboden noch nicht durch einen (potentiellen) Sturz ruckartig belasten ... Das Jahr ist jung, das wird heuer schon noch!

Mittwoch dann Training nach Plan bei den Blockhelden: Zum Aufwärmen Konzentration auf Fußarbeit. Dabei fällt Viktor eine rote Route (6/7) auf, die perfekt zum Thema passt: nur kleine, teils abschüssige Tritte. Top im zweiten Versuch:


Die Route wirkt für Rot irgendwie etwas leicht, aber hier hatte Viktor eigentlich das Gefühl Balance im Griff zu haben...
Dann einen Teil des Hardmover-Trainings für Körperspannung, Halte- und Blockierkraft an Schlingentrainer, Rollybar und der Klimmzugstange und zum Abschluss alle neuen orangenen Routen (2/7) in vier Blöcken als Ausdauer-Einheit mit Konzentration auf dynamische (nicht gesprungene) Bewegungen.

Das war ja insgesamt schön und gut, nur hatte Viktor am Donnerstag Abend Hardmover-Training im Cafe Kraft ... und mit den Muskelkatern in Bauch, Brust und Unterarmen wurde das zu einem ganz schönem Fiasko. Es gab zum Glück hauptsächlich Technik-Übungen ... auch zum Thema Balance: einhändig traversieren (= seitlich Klettern) im Kinderbereich. Viktor hebt diese Übung hier besonders hervor, da er sich da am allermiesesten fühlte. Von rechts nach links klettern mit nur dem rechten Arm war ein wahres Drama an Unbalanciertheit, denn ständig kippte er aus der Wand. Überraschenderweise war dafür die selbe Übung mit der linken Hand gar kein Problem! Das wird noch einmal geübt werden - vielleicht einfach rückwärts klettern? Die gesamte Session lief unter der Rubrik Körper-Wahrnehmung und beinhaltete auch Schnell-Langsam-Klettern leichter Routen und dynamische Einzelzüge um ein Gefühl für wirkende Kräfte zu erhalten.

Heute, am Freitag tut schon recht viel von Viktors Körper weh, aber der Urlaub ist bald vorbei. Also soll es für eine kurze Session nach Schweinfurt an die Stadtmauer gehen, morgen dann wahrscheinlich wieder Familien-Bouldern (aber sachte) und am Sonntag endlich nochmal an den Fels ... Übertraining, Viktor kommt! Danach ist aber erst einmal Kletterpause von 1-2 Wochen angesagt, während an einem Trainings-Plan gefeilt wird und die morschen Knochen mal etwas Ruhe erhalten (schwimmen, joggen, radeln ... :) ).

Trotzdem geht Viktor am Montag ins Café Kraft, denn die "Wide Boys" kommen in Persona zu Vortrag und Film Vorstellung!

Donnerstag, 3. April 2014

Messbare Fortschritte am Fels

Die letzte Woche war sehr stressig, weswegen es zuerst nur ein paar Indoor-Einheiten zu berichten gibt. Das Café Kraft musste seinen Trainingsbereich für Viktor und seine Ausgleichstrainings-Einheit zur Verfügung stellen. Zudem wurde da das erste mal gezielt auf eine Fähigkeit hin trainiert: Blockieren - als der Fähigkeit an einem angewinkelten Arm zu hängen. Dauert noch ein wenig! Die zweite Einheit war dem Thema Ausdauer gewidmet und erlegt in den Blockhelden alle neuen grünen Routen (3/7 schwer) bis auf eine - die wieder mit dem blöden Sloper Knubbel (Foto kommt bestimmt). Außerdem schaffte Viktor tatsächlich noch eine rote Route (6/7 - harrharr!), nachdem ihm die Lösung Abends vorm Einschlafen im Bett eingefallen ist - richtig coole Sache :D .

Das Wetter ist derzeit einen Monat zu früh dran, wenn man dem Wetterochs glauben schenkt - was Viktor tut! Das ist natürlich schön, wenn man dabei nach draußen ins Freie und Grüne kann. Und tadaa, Viktor hat sich Urlaub genommen :D Nach einem durchgearbeiteten Wochenende und einer anstrengenden Deadline am Dienstag ist das aber auch verdient (ja, ist es). Der Berliner hat als Praktikant freiere Einteilung seiner Zeit und machte mit, heute den Urlaub um 8:30 am Morgen mit einem Ausflug in die Fränkische Schweiz zum Klettern einzuweihen. Ziel war diesmal die Elfenwelt - Sektor Fuchsbau - denn es gab dort zum einen noch offene Rechnungen (HIER ganz unten) und zum anderen ist dort der Zustieg mit Kinderwagen erreichbar und auch für Nicht-Kletterer schön. Genoveva und Fee hatten so einen schönen Tag.

Vorbei am Fels-Riss, der wie ein Trollmaul aussieht ...
Auch für den Berliner und Viktor war es ein durchwegs guter Kletterausflug. Letzter stieg immer schön vor und legte die Exen, während ersterer dann die Exen im Vorstieg nutzte und wieder einsammelte. Auch wenn die erste Route zum Aufwärmen "Weg der Hohen" wohl zu schwer war (6-) und Viktor sich da noch einmal ins Seil setzen musste, war es ein schöner Weckruf und durch den kleinen Sturz ein Zugewinn an Sicherheit.

Aufi muaß i!
Die "Trollstiegen (6-)" wurden dann schon mit voreingehängtem ersten Haken am Stück durchgezogen und besonders am Ende war es ein richtiger Kampf. Drei Tage zuvor nicht geklettert zu haben, hat sich rentiert - die Unterarme brannten zwar höllisch, aber es gab keinen Pump und keine Überlastungs-Schmerzen. Richtig lustig wurde es, als der Berliner (irgendwann erfolgreich) versuchte, die Exen in den Trollstiegen beim Abseilen auszuhängen. Dadurch, dass diese Route ein doch recht langer Quergang ist, durfte er die Strecke fast komplett zurück klettern, da er sonst der Schwerkraft erlegen wäre. Die zieht bekanntlicherweise nach unten ...

Das Highlight war dann "Timmains Blut (6)", die am Stück von unten nach oben durchstiegen werden konnte - genial! Damit ist die Gewöhnung an den Fels ein gutes Stück besser geworden. Die Suche nach Tritten und Griffen ist nur noch halb so lange und das Vertrauen in den Fels wird immer größer. Natürlich ärgert man sich, wenn man Dreck in die Augen bekommt, weil die Griffe noch schmutzig sind, oder hat ein wenig Angst, wenn man Steine in der Wand findet, die wackelig sind, aber nicht entfernt werden können. Doch es ist viel viel besser als im Jahr davor und dieses Gefühl ist phänomenal. Super schee war's.