Montag, 29. Juli 2013

KurzPost: "Menschwerdung"

Leider ist die Dokumentation unserer Kletteraktivitäten in letzter Zeit dem verbissenen Boulderbesteigen gewichen. Das ist natürlich für das Training super, aber leider für den Blog nicht. Deswegen gibt es auch heute nur ein kleines Bildchen, das den Titel erklären soll:

15-minütiger Eigen-Nachbau der Schwierigkeits-Tabelle der Blockhelden.
Das ist die mit GIMP und aus dem Kopf nachgebaute Schwierigkeits-Tabelle aus den Blockhelden. Nein, sie sieht nicht SO aus, auch wenn der Nährwert der selbe ist ;) . Und ja, es werden immer mehr braune Routen, die überwunden werden. Deswegen hier eine Beschreibung des Aufstiegs dem Bild entsprechend.

"Be like water ... my friend", so sagt man. Beim Bouldern ist das aber der schlechteste Zustand, denn man ergibt sich ja völlig der Schwerkraft. Aus diesem Tal muss man zuerst heraus. Danach kommt die Blümchen-Phase. Blau wird zum Aufbauen des Egos benutzt, während man sich so weit wie es geht nach oben reckt und schon weiß, wie man sich anstrengt.

Grün ist die Farbe für den Feld-, Wald- und Wiesen-Boulderer und besonders als Baum kommt man ja schon recht hoch, dennoch ist man erst richtig bereit höhere Sphären zu erklimmen, wenn man hart wie Fels geworden ist ... was einige graue Haare kosten kann.

Und jetzt wird man langsam zum Mensch, erklimmt alle Berge und versucht sich mit Krips und Kraft / Grips und Graft über alles zu erheben. Nur noch zwei Stufen drüber gibt es, aber die verstehen Fee und Viktor noch nicht, weswegen sie auch nicht darüber schreiben können. Aber die braunen Routen werden langsam verständlich und das ist super: fünf Stück sind inzwischen gefallen und zwei bis drei weitere sind auf alle Fälle in Reichweite.

Auf geht's!

Samstag, 20. Juli 2013

Kurzpost: Hohe Reute

Wolfgang, Françios und Viktor stahlen sich am Montagabend gegen 1730 Uhr von der Arbeit und brachen zur ihrer nächsten Kletter-Tour auf. Um die Anfahrt möglichst kurz zu halten entschied man sich für die Wand "Hohe Reute".

Kurz gefasst, kletterte man zum Einstieg 'Zwischenprüfung (6)'. Wolfgang im Vorstieg, die beiden anderen Toprope. Für die war es das erste Mal an richtig speckigen Griffen, die gefühlt das Klettern um einen Grad schwieriger machen. Viktor war zu dem unaufgewärmt und noch geschwächt vom Bouldercup und hing gefühlte Tausend Male im Seil. Unmotivierend.

Fläzen auf'm Crash-Pad und sichern. Wenn das Smart-Phone nur bessere Bilder könnte ...
Danach dieselbe Geschichte mit 'Katzl (6-)' nur ohne rumhängen. Die Route ist verständlicher und aufgewärmt geht es einfach besser. Aber man muss tierisch aufpassen, denn die großen Tritte sind auch schon so abgenutzt, dass man langsam aber sicher abrutscht ... mit Kletterschuhen! Und die Spitze ist super! Durch einen durchbrochenen Überhang klettert man auf das Plateau eines Felspfeilers und hat dann ein echtes kleines Gipfelerlebnis. Empfehlenswert.
Besonderheiten hier: Die Auflösung ist noch schlechter und Viktor hat seine Brille versehentlich auf
Zum Schluss durfte Françios seine erste Route im Vorstieg erklimmen. Alle begingen dazu nacheinander erfolgreich und gemütlich den 'Gartenzwerg (5-)'.

Das Wetter war super, die Mücken leider ohne passendes Schutzmittel nur lästig. Viktor als häufigster Sicherer konnte 10+ Stiche am linken Knöchel zählen. Aber am Ende gab es grandiose Aussichten und schönes anstrengendes Klettern mit dem Gefühl, sowohl Sport als auch Naturerlebnis zu Genüge zu haben. Schee war's!

Dienstag, 16. Juli 2013

Ernüchterung und Silberstreif

Das war er nun, der Bouldercup. Viktor war dabei, mehr traut er sich nicht zu sagen. Aber dabei sein ist alles, sagen andere. Zum Beispiel Fee, die sich motivierend und dokumentierend betätigte. Es gab ja auch schöne Momente, und dazu später mehr, aber zuerst eine Beleuchtung der zwischendurch finsteren Innenwelt. Dieser Blog soll ja für andere Kletterer und Boulderer sein, die sich ebenfalls erst sein kurzem motiviert in den vertikalen Sport gewagt haben. Hier die Lehren vom Wochenende:

  1. Bleibt realistisch - wenn ihr schon auf Wettkämpfe geht.
  2. Freut euch über den Sport.
  3. Kämpfen, kämpfen, kämpfen!
Dazu einige Erläuterungen: Viktor hatte sich viel vorgenommen, auch wenn er zwischendurch realistisch tief gestapelt hatte (wir berichteten). Bisher hatte er bei zwei Spaß-Wettkämpfen teilgenommen und immer über die Hälfte der gestellten Boulder getoppt. Irgendwie ging er davon aus, dass er a) diese Leistung natürlich wieder bringen kann und b) er damit auch im Gesamtklassement in der oberen Hälfte aller Teilnehmer landen muss. Pustekuchen³ (hoch drei)!

Viktors "Pokal" in der Hand mit den Schrammen. Im Hintergund wird gerade das Finale geschraubt.

Die Wahrheit sieht SO aus: 54ter von 67 teilnehmenden Herren bedeutet, Bester des letzten Fünftel zu sein. Yipee ... naja. Das ist aber eigentlich auch realistisch und war abzusehen, nicht umsonst hatte er sich ja vor dem Wettkampf eigentlich bemüht gezeigt, nicht Letzter werden zu wollen. Und im Prinzip hat Viktor seine Leistung genauso im Wettkampf abrufen können, wie er es auch sonst in der Halle tut: Alle orangenen, alle grünen und drei von fünf grauen Boulder wurden getoppt. Aber wo roher Ehrgeiz sinnlos waltet, da geht die Stimmung schnell mal den Bach hinunter.
Füße am Horizont: Final-Zuschauer mit Logenplatz.
Nachdem Simon Brünner, Miteigentümer der Blockhelden ihm dann jedoch mitteilte, dass sehr viele Teilnehmer über die relativ schweren Probleme jammern, war vom Leistungsstandpunkt eigentlich alles geklärt: passt! Und die Boulder waren wirklich teilweise richtig hart. Die Nummer 14 (grau) konnte erst nach 10+ Versuchen abgehakt werden! Und danach war Viktor überglücklich. Und genau darum geht es doch - den Spass am Bouldern, dem Kampf zwischen Körper und Schwerkraft und den Glücksgefühlen, wenn man total erschöpft am Ende oben steht!
Verklärt nostalgisch: Die Hass-Route, die doch noch bezwungen wurde!

Leider war es in der Halle aber auch sehr voll. Einige Routen liefen dann auch sehr nahe beieinander, oder kreuzten sich, wie im Extremfall die graue Route mit Anlaufstart (eigentlich cool: zwei Blöcke als "Treppe", dann den Schwung an den Griffen wieder loswerden - es gab aber eine Beta, eine Alternativlösung: man könnte auch stützend statisch die Route starten) und die braune Route mit dem Aufsteh-Problem. Viktor braucht leider für neuartuige Probleme ein wenig Zeit an der Wand und würde gerne Griffe anfassen, Anlauf dreimal antesten, mal mitten in den Boulder einsteigen um einen Zug zu testen ... das ging leider nicht - es bildeten sich richtige Schlangen.

Viele Menschen in blau (Shirts gab's umsonst), wenige in rot (Orga), fast alle in Blockheldenkluft.
Einschub: Schraubt keine Regale manuell zusammen, oder an die Wand, wenn ihr am Tag darauf hart Bouldern wollt. Viktor saß 20 Minuten nur rum, weil sein rechter Unterarm so stark gepumpt war, das er fast krampfartig schmerzte. Das kostete ihn mindestens die Begehung einer braunen Route und viele Nerven. Das ist auch ein Grund für die zwischendurch schlechte Laune von Viktor ... aber nach der Pause, klappten ja doch noch zwei graue Routen.

Vorne gespannt: Fee; hinten angespannt: Finalistin.
Natürlich wurde es nichts mit der Teilnahme am Finale - aber Zuschauen und Grillgut essen war noch drinnen. Das fällt unter Motivation und Kraft tanken. Interessant war es den Schraubern zuzuschauen. Die Probleme waren alle schon am Vormittag des Vortages gebastelt worden. Durch Markierungen an der Wand, mit Tesafilm aufgeklebt, konnten die Griffe der sechs Finalprobleme in unter einer Stunde an die Wand geschraubt werden. Die Finalisten selber wurden derweil in den Kinderbereich verbannt ... keiner sollte die Probleme sehen und sich darauf vorbereiten können.

Der spätere Sieger kuschelt mit dem Sinter!
Die Finals selber waren anscheinend ziemlich hart. Alle hatten viele Stunden Qualifikation schon hinter sich - viele sind wohl da schon an ihre Grenzen gegangen. So wurde bei den Damen nur ein Boulder getoppt, der aber gleich von allen außer einer im ersten Versuch. Bei den Herren räumte ein weit angereister Slowene die ersten beiden Probleme im dritten bzw. zweiten Versuch ab (als Einziger und sehr effektheischend dynamisch), scheiterte jedoch am dritten Boulder, den dafür drei der anderen Finalisten toppten (es gab sieben Finalisten bei den Männern, gleicher Punktzahl sei Dank).

Am Ende war es ein versöhnlicher Tag, mit einer passablen persönlichen Leistung, wenn man bedenkt, dass Viktor erst seit einem halben Jahr regelmäßig trainiert. Die Sonne schien, die Leute waren nett, Fee war dabei und der Abend wurde dann noch im Biergarten ausgeklungen (ja, verbotene Aktiv-Nutzung eines Verbes). Schee war's! Aber da geht noch mehr ... *grml* ;)

Freitag, 12. Juli 2013

Kurzpost: Dynamisch Bouldern

Es droht jetzt ja wirklich langsam der Boulder-Cup in Dechsendorf. Um nicht zu sagen, er findet sicher nächsten Samstag statt. Das ist ja schon MORGEN! Ein Blick in die Teilnehmer-Liste verrät auch, dass Viktor wohl am hinteren Ende der Tabelle landen wird (Fee nimmt nicht teil, weil sie sich nicht blamieren möchte - außerdem muss jemand dokumentieren).

Deswegen waren die beiden letzten Kletter-Termine auch wieder in Dechsendorf angesetzt. Dienstag war es ein Krieg mit einigen grauen Projekten (Schwierigkeit 4/7), wovon zwei erfolgreich gelöst wurden. Dazu kam auch ein sehr schicker Dynamo: LINK (keine Zeit für Nachbearbeitung :/ )*. Das macht Spass! Alles, was mit Springen zu tun hat gefällt Viktor, und inzwischen ist anscheinend genug Kraft in den Armen, um sich an großen Henkeln auch mit horizontalem Schwung festzuhalten (die Profis machen das mit einer Hand, z.B. mit Links :P ). Falls man sich nicht hält, fällt man übrigens auch recht spektakulär ... aber davon gibt es (zum Glück) kein Dokument.

Donnerstag war das Thema wie am Ende des Dienstags ein lockeres Genuss-Bouldern an den neuen grünen Routen (3/7). Dieser Grad kann getrost als beherrscht bezeichnet werden: keine Route ist unschaffbar, auch wenn sich eine doch sehr dem gewünscht kontrolliertem Stil entzog und gewalttätig durch zwei Mal Schwung holen bezwungen werden musste. Jedenfalls wurde diesmal nicht bis zum Geht-nicht-mehr geackert, sondern schnell zum gemütlichen Teil übergegangen:

Die Einrichtung eines Grillabends wurde sehr begrüßt und fleißig genutzt. Das Feuer stellten die Blockhelden, das Grillgut die Gäste. Tolle Sache, denn Fee und Viktor haben keinen Balkon. Draußen mit Lagerfeuer-Stimmung den Abend ausklingen zu lassen ... das hat was.

Sonne!
Jetzt aber auch schon das Ende. Morgen hofft Viktor sich endlich mal ein wenig einsortieren zu können. Sein Laufzettel bei Cafe Kraft 2.0 wurde ja verschlampt und demnach nicht ausgewertet. Und bei BBB in Würzburg von vor Ewigkeiten wurde keine Rangliste gebaut. Fotos und Videos werden hoffentlich gemacht, die Spannung steigt.

*: wer genau ins Video schaut, stellt zu Beginn fest, dass Viktors rechte Ferse kurz auf der Matte aufsitzt. Ja, das ist nicht im Sinne des Erfinders, aber der Sprung hat so schön geklappt ...

Mittwoch, 10. Juli 2013

Der Sommer bleibt: Draußen Klettern die 2te!

Der Vollständigkeit halber müsste man eine kurze Indoor-Einheit in Dechsendorf erwähnen, die aber nur 1,5 Stunden dauerte und nichts Verwertbares erbrachte außer mehr graue Routen, in denen ein kleines Stückchen fehlt. Also Fast-Forward zum letzten Sonntag < hohes 'elastisches' Geräusch >

Fee und Viktor wurden informiert, dass Wolfgang, François und drei weitere Bekannte (Chemiker ihres Zeichens) ab 14:30 zu den Graischer Bleisteinwänden aufbrechen. Das klang machbar, die Anreise aus Schweinfurt hätte man lockerst geschafft ... hätten nicht tausend Niederländer und mindestens mehr Deutsche beschlossen in den Urlaub gen Süden zu reisen. Stau.

Zähfließender Verkehr. Stau. Ankunft daheim, packen, losdüsen, und sich schon über zwei verlorene Stunden ärgern. Ankommen, Wand sofort finden, Leute begrüßen und sich erzählen lassen, dass sie alle schon zwei voll tolle Routen geklettert sind: ihren Ausführungen nach vermutlich den 'Eibenweg' (5+; Schwierigkeit nach UIAA Skala) und die 'Scharfe Braut' (7-). Neid.

Macht aber nix. Mit voller Kraft konnten Fee und Viktor ins Aufwärmen einsteigen. Dazu nutze man die schon eingehängten Seile in den Routen 'Nadelspiel' und 'Happy End' (beide 5+), welche beide an einem kleinen separaten Turm vor der eigentlich Wand eingebohrt* waren. Es gibt so unterschiedliche Routen in diesem Grad, oder die leichtere Route 'Happy End' war doch Bergseite (4). Jedenfalls Respekt an Wolfgang, der das Nadelspiel vorgestiegen ist. Viktor und Fee hatten beide ihre liebe Mühe und brauchten drei Versuche ... im Toprope.


Uns reicht eine kleine Fels-Nadel für großen Spass.

Kurzer Einwurf: es ist einfach verflixt mit diesem echten Fels. Keiner hat die Griffe bunt angemalt, überall lachen einen Löcher an und wenn man eines greift, dann ist es plötzlich zu klein. Die Suche nach dem Weg ist am echten Stein nochmal eine Fleißaufgabe für sich: hat man mal die Bewegungen gefunden, ist es plötzlich leicht und man versteht, wieso diese Route doch eben nur eine 5+ ist. In der Halle ist das kein Problem, denn man greift nur an extra in die Wand geschraubte Griffe. Die muss man nicht suchen.

Der Topoführer gedruckt, die gebundene Variante hatte Viktor vergessen ...

Dann darf auch Viktor einmal vorsteigen, Wolfgang lässt ihm den Vortritt an der Route 'Dunkler Riss' (6+ auf Frankenjura.com; 6 im Panico Führer) (am Fels selbst stand 'Unhold' - was stimmt denn nun?). Und es wird eine super coole Tour, ein wirklich weiter Riss, in den man sich auf unterschiedlichste Weise hineinstemmen kann, bis zum piazen (das ist schwer zu erklären: ansehen).

Sicherungs-Fee bei der Arbeit.
Zwischendurch gibt es eine Lektion zum Thema Umbauen: wichtige Tipps sickern in Fees und Viktors Hirn, um zum Beispiel das Seil nicht zu verlieren. Man möchte es sich gar nicht vorstellen, wie dumm man guckt, wenn man oben an einer Route festhängt und im schlimmsten Fall (alpin, Mehrseillänge, nur zu zweit, ... ) vom Helikopter geholt werden muss.

Sicherungstraining in Action - Danke an Wolfgang.
Zum Schluss noch eine weitere Route zum quälen im Vorstieg: Hasardeur (6). Viktor profitiert von den vorgeklippten Exen und hängt dennoch an einer Stelle, einem leichten Wulst so lange herum, dass ihm die Arme abfallen. Die Motivation hat er da schon verloren, doch er konnte nicht wieder zurück: er musste Umbauen! Sonst wäre das Material in der Wand geblieben. Und er wollte das ja auch üben. Und dann wieder: ach, da ist ja noch ein Griff, huch, den kann ich ja auch mal mit der linken Hand festhalten. Und dann kommt man auch saft- und kraftlos oben an: Fels ist komisch.

Fee hat das Ende der Route!
Umbauen ist auch eher eigenartig bis beängstigend, wenn man zu wenig Seil verwendet. Wieder was gelernt. Auf jeden Fall ist die Ausbeute der Kletterei schon viel besser als beim letzten und ersten Mal gewesen. Vier Routen anstelle einer einzigen! Sportlich war es fordernd, die Mücken waren auch nicht so aggressiv und am Ende saßen alle noch beisammen und aßen Annanas! Fee sei dank. Schee war's!

PS: Wir hätten a Menge Bilders, alle Teilgenommenen dürfen sich darob melden!

*: "einbohren" heißt bei Kletterern, Haken an eine natürliche Wand setzen, damit man sich danach beim Klettern auch sichern kann.

Links Viktor am 'Hasardeur', rechts Francois in 'Dunkler Riss'.

Dienstag, 2. Juli 2013

Bouldern draußen - Routen im Eigenbau

Das Wetter ist schön, die Zeit jedoch zu knapp, um mit Sack und Pack tief in die Fränkische Schweiz zu fahren? Dann hätten wir hier die Empfehlung für Erlangener: Bouldern in insgesamt 20 Minuten mit Auto/ zu Fuß zu erreichen. Wir können hier jedoch leider nur den Erfahrungsbericht liefern, Fragen nach dem Wo müssen wir ungehört/-beantwortet verhallen lassen. Schuld daran ist der Boulderappell (mit LINK), der auch daran Schuld ist, dass man wohl weiter Bouldern darf. Wie kamen Viktor, Wolfgang und François* dazu? Geheim!** 

Der eigentliche Weg ist über die Community, die vertrauenswürdigen, verantwortungsvollen Individuen den Weg weist. Es bestehen Zweifel, ob nach diesem Post die Autoren/Beteiligten jemals dazu gehören werden, denn die Beweisfotos sind erdrückend ... schlecht aufgenommen ;).

Als wenn das noch verfremdet werden hätte müssen ...
Alle sind bestens ausgerüstet, jeweils einer stellt Auto, Crashpad und Orientierung zur Verfügung und so kommen die Drei nach nur minimalem Umweg (3 Minuten) an das Stückchen Wald, in welchem der Fels liegen soll. Trotz erstmaliger Anreise findet sich die Stelle mit ein wenig Logik auf Anhieb (Danke François für: "wir sollten nach unten laufen, dann sehen wir den Fels oben."). Es ist ein unglaublich steiles Dach (150° oder mehr) und der Beschluss ist schnell gefasst, dass trotz der sichtbaren Magnesia-Reste keiner der Anwesenden diese Route schafft. Aber der Fels ist ja groß.

Man fängt natürlich an mit dem Aufwärmen, und geht dorthin, wo der Fels einfach aussieht. Die Bedingen sind jedoch nicht ideal. Die Ecke des Waldes ist noch etwas feucht, der Boden überzieht die Schuhe mit einer kontraproduktiven Matschschicht und ohne "Anti-Brumm" wären die Protagonisten schon jetzt blutleere Hüllen. Nun gut: Wolfgang erfindet einen richtig schweren Sitzstart (vergesst das mit dem Aufwärmen) und die beiden anderen testen irgendwann nur noch, ob sie danach wenigstens nach oben kommen. Und plötzlich ist Oben ganz unten:

Links: Viktor vermisst den Top-Griff, den Rechts: François sicher mit beiden Händen für 3 Sekunden halten kann ...
Zu Schaden gekommen ist zum Glück Nichts und Niemand, das Crash-Pad hat den Sturz - des Felsblockes - gedämpft. Die nächste Erfindung ist ein entlang-hangeln an einem Grat, der sich schön greifen lässt ... nachdem man eine Menge Dreck entfernt hat. Alles was bemoost oder mit Flechten überzogen ist, wird sowieso nicht angefasst. Der Fels ist dort so glatt, dass man sich sicher sein kann in einem früheren Steinbruch für Sandsteinblöcke zu sein. Zum Glück gibt es hin und wieder "Dellen" in der Wand, so dass man seine Füße irgendwo abstellen kann. Viktor hatte übrigens seine alten Schuhe an, die neuen wollte er nicht einsauen.

Routen draußen zu erfinden ist jedenfalls ungewohnt. Sich die Stellen zu suchen, die ein gutes Problem ergeben könnten, muss noch geübt werden. Nur Wolfgang hat schon genug Erfahrung und motiviert alle. Dann die Genußroute: Ein ziemlich hoher Sitzstart mit allen Flossen fast einen halben Meter über dem Boden, aber eine wundervoll griffige Schuppe. Die Füße finden an gewählten Stellen guten Halt, aber zu einfach ist die Kletterei auch nicht. Die Sonne scheint ein wenig durch das Blätterdach und so wird das die "Poser-Stelle":


Schöne Route den Spalt entlang.
Zum Schluss das schwierigste Problem: entlang der Kante des Daches. Die Füße finden nur halt in Taschen unter dem Dach oder mit Heel-Hook (einhaken mit der Ferse) an den teilweise sloperigen (runden, rutschigen) Griffen. Das kostet Kraft! Und man misshandelt die linke Ferse, die nach 20 Minuten einfach nur weh tut. Wolfgang züchtet sich sogar einen Krampf in der linken Wade heran. Aber die Route ist machbar! In Etappen schon diesmal, komplett bestimmt das nächste Mal.

Dann alles einpacken, Biergarten, ausgepumpt und glücklich sein, den Frischluft-Schock genießen. Schee war's! Trotz der 10+ Mückenstiche.




*: neue Geheim-Identitäten ausspioniert, PRISM ist nichts dagegen :D
**: gut gegoogelt ist halb gewonnen. Haben da eine Seite gefunden, die sich nicht an den Appell hält - aber auch nur zwei Felsen verrät.