Donnerstag, 30. Mai 2013

Kurz-Post: (Fast) alle grünen Routen geschafft!

Julius, Andreas und Viktor waren gestern Abend in einer extrem erfolgreichen Session in den Blockhelden unterwegs. Da es Fee leider aufgrund organisatorischer Gründe nicht schaffte mitzukommen UND den Fotoapparat benötigte, gibt es leider keine Nachweise in Form von bunten Pixeln.

Dennoch haben alle drei inzwischen alle, alle grünen Routen (Schwierigkeit 3/7) geschafft. Viktor wird beim nächsten Mal noch die Allerletzte zusammensetzen (also in Teilen hat er sie schon komplett geschafft), aber das sollte mit frischen Kräften kein Problem mehr darstellen! Dazu wurden noch zwei weitere graue Routen (4/7) abgehakt, so wie eine weitere bis kurz vor das Ende bestiegen. Auch hier war es die Erschöpfung, die beim nächsten Mal zu Beginn nicht mehr im Weg stehen wird.

Julius und Andreas haben gar noch mehr graue Routen abgehakt, welche Viktor schon geschafft hatte. Alle beide waren super motiviert und haben bis zum bitteren Ende immer noch eine Route versucht und auch geschafft. Zu Schluss hingen sie noch am Campus-Board ab - Viktor zog es vor, da schon am Tresen eine Limo zu trinken ... der Montag steckte ihm noch in den Knochen.

Jetzt wird es langsam Zeit für einen Fortgeschrittenen-Kurs :D

Dienstag, 28. Mai 2013

Wenn mal der Wurm drin ist ...

Die Blockhelden in Dechsendorf werden langsam zum Dauerbrenner. Was bleibt auch anderes übrig, wenn die Sonne nicht scheinen will und es draußen einfach nicht schön und trocken werden will. Im Frühling ist der Wurm drin, da kann man leider wirklich nichts dagegen machen.

Fortschritte kann man mit dem Niveau eines Nicht-mehr-ganz-Anfängers aber noch mit jedem Training erreichen. Das dachten sich jedenfalls Fee und Viktor, die sich dementsprechend wieder an grüne und graue Routen hängten. Leider war Fee erkältet - ein ganzer Tag im Regen musste seinen Tribut zollen. So schaffte sie in einer nur 1,5-stündigen Platt-Mach-Session ganze zwei neue grüne Routen (und eine weitere auf zwei Etappen) während Viktor sind mit einer einzigen neuen grauen Route begnügen muss.



Der Rest bestand aus Wurm: grüne Routen, die sich mit Schmerzen und Kraftlosigkeit in die geschundenen Körper fraßen, wie Würmer in faule Äpfel, um danach die passende gewurmte Stimmung zu erzeugen. Immerhin durfte man dazwischen Simon Herr (einer der Eigentümer des Etablissements - deswegen auch mit vollem Namen) beim Erlegen von grünen Routen zuschauen. Es sah eher wie schleichen (elegant und einfach), als denn wie kämpfen aus. Ach ja, wurmt auch ... Besonders, wenn er dann noch eine rote Route (6/7)  mit derselben Ruhe anpackt. Der cheatet bestimmt, der kann in seinem Laden garantiert selektiv die Schwerkraft abschalten.

Zum Schluss wurden im Trainingsbereich noch Sit-Ups, Liegestützen sowie Leisten abgearbeitet bzw. die Beinpresse angewendet. Es muss ja schließlich Fortschritte geben, wenn man am 13. Juli den Wettkampf bei den Blockhelden mitbestreiten möchte (LINK). Mal sehen, ob es dazu kommt. Bis dahin: Es war net schee, aber Muskelkater gab es => Gut war's - trotz Wurm.

Sonntag, 26. Mai 2013

Kurz-Post: Wie schaut Poser-Training aus?

Hier und jetzt nur ein Kurzpost, das Wochenende war so chaotisch, dass man es als Ausdauertraining gelten lassen kann. Der Bericht handelt aber vom Freitag-Abend, an welchem zwei Kollegen von Viktor, er selbst und Fee sich nach nur einem Ruhetag auf einen weiteren Besuch bei den Blockhelden eingelassen hatten.

Es fielen fünf weitere grüne Routen (Schwierigkeit 3/7) und zwei graue (4/7) für die beiden Protagonisten, während die Kollegen zur Motivation taugten und sich mit braun (5/7) und sogar rot (6/7) erfolgreich abmühten. Diesmal gibt es nur Impressionen von Fee:

Schöne Henkel machen das Klettern angenehmer ...


Von wegen Motivation. Der Boulderworldcup (ja, den gibt es) hat eine Premiere erlebt denn in Innsbruck gab es letztes Wochenende einen deutschen Doppelsieg. Soll heißen, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren wurde ein Mitglied des DAV(Deutscher Alpenverein)-Kaders Erster. Aber egal, Fußball regiert die Welt. Nochmal zurück zur Motivation, denn Jan Hoyer, eben jener Gewinner des Boulder WC's hat sich beim Training filmen lassen ... und der hat sie ja nicht mehr alle O-O :

LINK

Da ist also noch Luft nach oben ... so richtig viel! Auf geht's!

Donnerstag, 23. Mai 2013

Technik-Training mit Fee

Gestern besuchten Fee und Viktor einmal mehr die Blockhelden in Dechsendorf und man kann von erklecklichen Erfolgen berichten. Die neuen grünen Routen wurden ein zweites Mal angegriffen und 13 von ihnen mussten sich geschlagen geben. Mindestens drei weitere werden beim nächsten Angriff erstürmt, wenn die Kräfte wieder regeneriert wurden.

Eine dieser Routen-fürs-nächste-Mal ist tatsächlich ein wundervolles Technik-Problem, welches sich um einen sehr weiten Zug zu einem Sloper (groß, kugelig und rutschig) dreht. Fee löste das Problem und zeigt in der folgenden Fotoserie, wie man auch als Person mit einer Körpergröße im weiblichen Durchschnitt den ersten Zug statisch hinbekommt:

Nur wenn man es genau so macht, klappts auch - und zwar fast spielerisch.
Die längere Kletter-Pause übers Wochenende hat sich wohl ausgezahlt. Immerhin gehen jetzt grüne Überhang-Routen auch im ersten Versuch, ohne Vorwissen (Flash). Lustiges Effekte-Testen im folgenden Video:

LINK, bis YouTube das Video Indiziert hat ...

Nach zwei Stunden waren beide platt und zufrieden, hingen sich noch kurz an das Campus-Board bzw. stemmten Gewichte in der Beinpresse. Schee war's.

Dienstag, 21. Mai 2013

Was hat man eigentlich von Klettern ...

Man ist ja als Mensch - selbst als einer mit auf Logik basierender Ausbildung - oft dazu geneigt "Dinge" zu tun ohne den Grund dafür zu wissen. Heute will das dieser Blog zwangsläufig auf Viktors Hang zum Klettern beziehen - und Fee wird nicht allzuoft den Kopf schütteln.

Klettern ist Sport. Es gibt zwar den furchtbaren Begriff "Genussklettern", welcher sich gerne auf leichtere Routen mit guter Sicherungslage und mind. genauso guter Aussicht bezieht, aber im Prinzip macht man Sport immer auch aus Genuss. Das Gefühl seine Grenzen zu kennen und zu erweitern, die wunderbare Schlappheit und das Wissen sich betätigt zu haben, wenn man versucht einen Finger zu krümmen, sind starke Triebfedern. Sport an sich ist also schon mal gut, aber für Fee und Viktor nicht ausreichend als Motivation. Wieso denn dann nicht z.B. Fußball?

Da gibt es zwei Gründe: 1) Fee und Viktor sind beide keine geborenen Mannschafts-Spieler. Das heißt nicht, dass sie die Begleitung von Freunden beim Bouldern hassen - im Gegenteil! Aber während man an der Wand hängt, ist man nur mit dem Problem und der Schwerkraft beschäftigt. Währenddessen auf andere aufpassen (Sichern ist ja zu einem anderen Zeitpunkt, das ist kein Problem!) und sich Gedanken und Sorgen um eine Mannschaft zu machen oder im Erfolg von ihr gar abhängig zu sein, ist weniger entspannend, weniger reduzierend auf das Wesentliche.

2) Das Wesentliche ist natürlich Überleben. Oder war es mal. Die letzten 3000 Jahre sind zum Ersten ein recht kleiner Teil der menschlichen Existenz auf Erden und zum zweiten ungewöhnlich unbewegt verlaufen. Der Mensch ist körperlich gesehen auf Bewegung optimiert. Dazu gehört zu allererst Laufen, dann Klettern und dann vielleicht noch Schwimmen. Radfahren nicht :P , Prügeln/Kratzen/Beißen vielleicht wieder schon ;). Das sind natürliche Bewegungsabläufe, auf die der Mensch in gewisser Weise schon optimiert ist, um sein Überleben zu sichern. Fee und Viktor sind von je her fasziniert von den Möglichkeiten eines blanken menschlichen Körpers.

Laufen und Schwimmen sind dann noch vergleichsweise langweilig, während das Klettern immer abwechslungsreich erscheint, Kraft und Beweglichkeit fordert und der psychische Faktor darf auch nicht vernachlässigt werden. Für die Schnelligkeit macht man dann halt noch Kampfsport. Am Ende sollte es eigentlich möglich sein, zum Beispiel die Alpen zu überqueren, zu zweit, zu Fuß und auf allen Vieren, wenn der Boden zur Wand verdreht ist.



Doch nun zur Lage des Trainings selbst: Am Donnerstag waren Fee und Viktor wieder in Dechsendorf und nahmen Anlauf auf die neu geschraubten grünen Routen. Die alten waren fast alle abgehakt, also sollten doch die neuen alle einfach gehen. Pustekuchen: Viktor schaffte fünf, Fee zwei. Aber es waren ja auch nur 2 Stunden und Fee hatte bei zwei Routen nicht die Länge, um Viktors Gewalt-auf-Zehenspitzen Lösungen zu schaffen :(

Am Wochenende waren beide jedoch nicht Klettern, stattdessen verabschiedeten sie sich 3 Tage lang von der Zivilisation und gingen auf eine LARP-Con: Zeltlager für Erwachsene mit konsequentem Rollenspiel in Fantasy eingelegt. Gute Neuigkeiten gibt es zwei: a) da man sich viel bewegt, das zählt als Training und b) man merkt da erst, wie gut das Klettern einem auch in anderen Dingen tut. Wenn man nach 30 Minuten Holz hacken immer noch keine schmerzenden Finger hat und danach ein Schwertgefecht oder einen Ausflug in einen sehr hügeligen Wald ohne Atemlosigkeit überlebt, dann weiß man, dass man irgendetwas richtig gemacht hat. Und damit wären wir wieder beim Anfang: Man klettert, weil es einfach besser macht.

Dienstag, 14. Mai 2013

Das Grauen hat ein Ende.. oder .. die Grauen sind die neuen Grünen.


So zur Erinnerung: Fee fing im Dezember letzten Jahres ganz brav mit Blau in Dechsendorf an und dachte im Februar: "Orange geht (bis auf eine blöde Überhangroute) aber Grün ist unerreichbar!!"

Oben sieht man eine sehr vereinfachte, aber richtige Darstellung der Schwierigkeitsgrade bei den Blockhelden. In der Halle gibt es dan ganze mit einer Menge grafischen Schnickschnack mehr. Der rote Pfeil ist natürlich ein Fortschrittsbalken ... pfeil.
 Nach vielen Besuchen mit keinen oder nur wenigen Erfolgen veränderte sich etwas. Inzwischen ist es Mai und fast alle grünen Routen bei Blockhelden  mussten ihren Widerstand fallen lassen."Grün geht, aber Grau..."*)
Vor zwei Wochen begann Fee nun also auch mit der Farbe Grau liebzuäugeln. Schüchterne Blicke.. Unerreichbar schien sie, wie ganz am Anfang. Aber nur wer wagt gewinnt ..



YEAH YEAH YEAH!!!! F**K YOU GREY, FAIRY GETS YOU! so in etwa fühlte es sich an. (Wie man auch dem peinlich aufgedrehtem Schlußdialog aus dem Video entnehmen könnte, wenn der nicht rausgeschnitten worden wäre ;) )

Das Video gibts auch etwas hoch aufgelöster auf Youtube HIER ... es gab nur Probleme mit der Einbindung.

 *) das wird sich eigentlich auch erst diese Woche zeigen, wenn alle Grünen bei Blockhelden umgeschraubt sind.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Und der Finger hat ein Loch ...

Wieder einmal ein Abend Bouldern bei den Blockhelden - leider ohne Fee. Der Beginn war eher schleppend, denn die Mitfahrgelegenheit wollte und wollte nicht mit dem Arbeiten aufhören und zwang so Viktor zu ausgiebigen Sonnenbaden - auch kein Schaden. Ab 19:45 Uhr waren aber die Griffe dran. In der Summe waren es vier, die sich an den grauen Routen  übten (ja, die Zweit-/Tarnnamen bekomme ich schon noch raus).

Die erste Route war für Viktor leider recht deprimierend, denn er war der einzige, der den einen Sloper ( = bewusst fies, groß und rutschig) wegen mangelnder Fingerkraft nicht einhändig krallen konnte. Also verkrümelte er sich kurz, um eine andere Route an einer Kante zu testen, die er beim letzten Mal in die Gruppe "einfach, wenn fit" klassifizierte. Geflasht wäre jetzt gemogelt, denn leider zählt ja der erste Versuch beim testen vier Tage zuvor mit. Aber solide +1 graue Begehungen (Schwierigkeit 4 von 7).

Aber es kam noch besser. Es gibt da diese Route, die kann der Autor einfach schlecht beschreiben, weil ihm dazu einmal die Fachbegriffe fehlen, und er diese dann auch nicht nutzen will, soll der Blog doch für (fast) Alle sein. Videodreh ist jedenfalls geplant, das ist die Route, die Viktor bisher am Besten gefällt, von den Bewegungen, dem Gefühl und natürlich von den großen Emotionen dieses Ding geknackt zu haben. +2 graue Begehungen an einem Abend, soviel hatte es noch nie.

Der Rest des Abends war sehr spaßig beim ausbouldern einer Stelle eines braunen Problems (5/7) und verschiedenen weiteren Kraxeleien, die entweder an mangelnder Balance scheiterten, oder einfach an der schwindenden Kraft in den Händen. Dann wurde Viktor noch ein Problem gezeigt, beginnend mit einem kleinen Durchstieg eines Tunnels, dann einen furchtbaren Übergang an die senkrechte Wand, an dem man nicht rauspendeln darf und zum Schluss einfach noch etwas einfachere Kletterei. Obwohl die Kraft am Ende war, schaffte Viktor im Verlauf der nächsten halben Stunde sowohl die ersten 2/3, als auch die letzten 2/3 am Stück, bevor ihn auch die geheimen Restkräfte verließen. Aber zur Egopflege sagen wir mal: +2,5 graue. Und die letzte klappt auch noch am Stück das nächste Mal!

Und danach? Hätte man aufhören sollen, denn als Trophäe nimmt man sonst folgendes mit nach Hause:

Ein wenig verfremdet um es etwas (weniger) schlimm aussehen zu lassen.
Dreckige Finger und ein Abriss von 1 cm Durchmesser Hornhaut - autsch. Getapet noch 10 Minuten weitermachen, danach hatte Viktor die Nase voll - aber es geht vorran!

PS: Viktor sollte ja an dem Finger eigentlich seinen Ring tragen ... kleiner Tipp, die Finger werden dicker durchs Klettern - Hornhaut und Muskeln bieten sich als Schuldige an. Man plant einen Besuch beim Juwelier, ob man Ringe gut weiten lassen kann ...

Neugewöhnung an die Leine.

Fee und Viktor hatten beschlossen, wieder mehr Klettern zu gehen. Bouldern ist wirklich toll, jedoch geht es ja bei der Übung im Kern um den Erwerb der Fähigkeit, wirkliche Gebirge überwinden zu können. Und dazu muss man sich auch trauen, mit der Sturzgefahr zurecht zu kommen. Und dann gibt es da ja auch noch Moritz. Das ist der kleine Bruder von Fee, neun Jahre alt und inzwischen auch schon vom Klettervirus infiziert. Der wollte unbedingt mal wieder Klettern - sein drittes Mal.

Die Chance war zudem günstig, sich wieder mal eine neue Halle anzusehen. Viktor hatte im Netz eine entdeckt, die genauso weit entfernt liegt wie das Magnesia, jedoch mit einem Sommerpreis von 8,50 € lockt: die ClimbingFactory in Nürnberg. Neue Umgebungen motivieren ja bekanntlich. Adresse ins Navi hacken und der pinken Linie folgen!

Die Suche war schon etwas spannend, der PowerTower war nicht angeschildert und City-Fitness heißt an der Türe plötzlich InJoy, dann steht man eine Türe weiter drin, plötzlich vor verschlossener Tür. Zum Glück gab es was zu lesen, und darauf stand, dass man durch das Fitnesscenter zu gehen hätte. Es gab kein Aufsichts-Personal und das Leihmaterial gab es somit zum selber-aus-dem-Schrank-gruschen. Glücklicherweise waren die kleinsten Sachen für Moritz gerade richtig (na gut, die Schuhe etwas zu groß).

Dafür waren die Kletterwände nominell bis zu 17 m hoch, behauptet jedenfalls die HOMEPAGE. Aber die Mitte unseres 60m Seils lief nie durch unsere Hände - vermutlich kommt man an den Überhängen erst auf 17 m Routenlänge. Auf alle Fälle war es für Fee und Viktor dieses Mal schon ein ganzes Stück besser mit der Griff-Ausdauer ... und Moritz hat sowieso ein unverschämtes Kraft-Gewichts-Verhältnis. Wenn der endlich mal planvoller Klettern würde, hätte der locker den 7ten Grad im Griff. So hängt er sich halt nur während einer 5+ mit zwei Händen an Tritten fest, um seine Beine frei hängend zu sortieren ... Neid.

Hoch ist das schon ... und Fee hat drei Arme - stitching sei Dank..


Immerhin haben Fee und Viktor dem Kleinen den Vorstieg noch vorraus. Doch zum Schluss haben sich auch die beiden großen in den TopRope-Bereich gewagt und eine 7- ausgebouldert. Die Griffe und Bewegungsfolgen sind alle kein Problem, es hapert tatsächlich nur an der Ausdauer ... und - ja zum x-ten Mal - an der Sturzangst.

Auch an der wurde gearbeitet, ein kleineres Sturztraining wurde von beiden absolviert, um die Sicherheit im Fallen und  Sichern zu gewinnen, die man sich wünscht. Es wird besser, und darauf kommt es an.

Samstag, 4. Mai 2013

Das erste Mal vorm Fels ...

Freitag war der Tag, an dem es mal wieder endlich passieren sollte: Fee und Viktor steigen in das Klettern am Fels ein. Das Wetter war gut, nicht sonnig, nicht regnerisch und so wurde der schnellste Fels mit geeigneten Routen aus dem Topo-Führer gewählt: der Rodenstein. Es wurde ein seltsamer Tag.

Um 17 Uhr brachen beide hochmotiviert auf, um die 20-minütige Anfahrt schnell hinter sich zu bekommen. Natürlich wurden schon vorher Informationen gesammelt: Fee hatte zum Beispiel Aussage erhalten, der Rodenstein sei schlecht gesichert. Viktor wusste das auch schon, denn der Topoführer zeigt ja auch die Haken in den Routen. Außerdem sollte man den Rodenstein nicht besuchen, während das Walberla-Fest stattfindet, was heuer auf den 04./05. Mai fällt, und der Freitag war der 03. Mai. Deswegen, und weil Viktor zwei "gut gesicherte Routen namens "Keltenweg (4) " und "Abenteurerweg (5+)" entdeckt hatte (in Klammern die Schwierigkeit nach UIAA - beides also eigentlich gut machbar), wurde dennoch gefahren.

Anfahrt: diesiges Wetter konnte die Vorfreude nicht trüben ...
Das erste Mal komisch wurde es im nächstgelegenen Dorf: Schlaifhausen. Dort tranken sich die Dorfbuam schon ihren Feier-Rausch an und hielten mit ihrem Leiterwagen Wache am "Durchfahrt verboten"-Schild. Ein kurzes Gespräch ergab jedoch, dass Klettern noch möglich sei und so ging die Fahrt weiter. Der Frühling bescherte den beiden einige herrliche Ausblicke und Blütenträume.

Die nächsten Teile der Anreise verliefen unter dem Motto: zu früh. Man parkte bei anderen Autos, aber der offizielle Parkplatz war das nicht. Zum Glück hatten die beiden den nicht gefunden, denn der war schon belegt mit einem kleinen Festbetrieb (der Geruch von gebratenen Mandeln hätte Fee fast weich gekriegt). Außerdem mussten wir uns schon jetzt durch viele pilgernde Menschentrauben kämpfen ... irgendwie startete auch das Fest zu früh. Nach den ersten Metern zu Fuß fand sich ein Feldweg, welcher in die gefühlt richtige Richtung zum Fels abzweigte und davor hing auch gleich ein Schild mit Verhaltensregeln für Kletterer. Aber natürlich war auch diese Weggabelung zu früh. Den Rest des Aufstiegs fanden wir mit Hilfe eines sehr steilen Trampelpfades mäandernd durch den Wald, so dass wir gut aufgewärmt (bzw. dank Gepäck gut geschafft) am Fels ankamen, der auch von zwei anderen Kletterer-Gruppen schon bestiegen wurde.

Rodenstein in Aktion ...
Jetzt eine kleine Kritik am Topo-Führer. Zuerst mussten Fee und Viktor natürlich lernen, den echten Fels mit der Zeichnung im Buch in Einklang zu bringen, als dann aber die gewünschten Routen gefunden waren, stellten beide fest, dass der Einstieg extrem hoch lag und dass eine kleine Klettertour in stufigem und teilweise losen Kalk notwendig war, um dort hin zu gelangen, wo der Einstieg am Fels markiert war. Davon war nirgends die Rede. Wie zum Teufel sichert man dort sicher? Zum Standplatzbauen wäre eventuell ein Baum in der Nähe ... der Fels selbst sieht jedoch auch sehr bröckelig aus.

Fee und Viktor sind zu unerfahren um die Situation richtig einschätzen zu können, wollen aber beim ersten Mal auch nicht kneifen und beginnen nach etwa 15 Minuten Diskussion über mögliche Gefahren sich aufzurödeln. Es ist wohl wirklich keine einfach Stelle zum sichern, aber die Route sieht sehr einfach aus, mindestens bis zu ersten Haken. Aber schnell merken beide, dass Fees Gurt fehlt (aufgrund gegeseitiger Mißverständnisse). $@&!§ nochmal. Damit endet der erste Ausflug vor dem Fels und mit dem Wissen, dass wir a) dem Topoführer nicht alles glauben, aber b) uns für's nächste Mal einen Fels aussuchen, der ausdrücklich einsteigerfreundlich bezeichnet wird.

Der Keltenweg ... werden Fee und Viktor ihn jemals begehen?
Damit der angebrochene Abend erfolgreich wird, hatten Fee und Viktor unterschiedliche Pläne. Fee verspürte große Lust zumindest zuerst das Walberla-Fest auf zumindest ein Radler zu besuchen, es blieb aber nur bei dem Genuss des schönen Anblicks:
Könnte auch in Schottland sein.
Viktor wollte sich bewegen, trainieren, und Fee eigentlich auch. Also fuhr man noch auf 2,5 Stunden zu den Blockhelden: Fee schaffte ihre erste graue, Viktor seine dritte, aber nicht bevor der ADAC das Auto wieder geöffnet hatte, in welchem zwei Autoschlüssel unerreichbar weggeschlossen waren ... :( . Komischer Tag, aber mit viel Schönem!

Donnerstag, 2. Mai 2013

Frei-Bier in Dechsendorf

Es war einmal der erste Tag des Monats Mai zwei Millenien und die Unglückszahl nach Beginn der hiesigen Zeitrechnung. Der "Sonnenlauf der Maloche" führte zu ubiquitär liberalem Chronomanagement, weswegen eine generöse Offerte der Steinklotz-Helden von Fee und Viktor graziös UND dankbar akzeptiert wurde.

Schluss mit Geschwafel, es war dringend mal wieder Zeit die trägen Glieder zum Klettern zu bewegen und das Versprechen von Freibier der Blockhelden wurde ein wesentlicher Grund, dorthin zu gehen. Pünktlich zur Freigabe der Getränke um 16 Uhr waren die beiden in der Halle und stimmten sich bei schöner Sonne und Grillen über einer schönen großen Feuerschale darauf ein, entspannt zu bouldern.

Man muss allerdings wissen, dass entspannt bouldern für Viktor schwerlich geht. Immer muss es vorwärts gehen und derzeit geht es daran, die grauen Routen zu beherrschen. Ein Gespräch mit dem Chef-Routenschrauber nach der Session lokalisiert diese ungefähr im Schwierigkeitsgrad 6b (Liste gibts z.B. HIER). Die Bilanz für Viktor ist im Nachhinein (und mit Radler intus) nicht ganz schlecht: drei neue Grüne und eine neue Graue sprechen von Fortschritt, aber das war ein Kampf! Während der Boulderei war die Laune zwischendurch leicht gefrustet.

Das Bild ist richtig rotiert.
Auch Fee packte zwei neue grüne Linien. Das mag zwar wenig klingen, dafür muss man aber ehrlich sagen, dass sie nach der ersten eigentlich klinisch tot war! Man stelle sich vor, man stehe in einem weiten Ausfallschritt und hält beide Arme nach links. Das könnte eine Kampfsport-Position sein, aber Fee hängte sich so an die Wand - um 90° seitlich gedreht am perfekten Überhang (fast identische Stelle, wie im Bild darüber)! Nach viel Fluchen und Schreien (wie in den schicken Kletterfilmchen im Netz) hatte sie die Route im wahrsten Sinne des Wortes besiegt.

Leider gibt es kein Video davon (Viktor dachte nicht, dass Fee es schon im zweiten Versuch schaffte). Deswegen zum Abschluss ein Nachschlag vom Kletterturm-Ausflug. Jetzt auch künstlerisch im Video :D wir sehen fast durch die Augen von Fee beim ablassen. Vorsicht, könnte zu Schwindel führen ;)


Danach - also nach dem Bouldern - konnten wir mit flammengeküssten Steaks in den Helden-Liegestühlen die Sonne genießen, weiteres Frei-Radler die Kehlen hinabplätschernd. Schee war's!

Noch ohne Sonnenliegen, aber dennoch glücklich.