Mittwoch, 30. Oktober 2013

Soulmoves Süd die Zweite. 6.2 in Regensburg

Die letzten Wochen waren voll mit hektischer Arbeit, die Nase voll mit Erkältungsfolgen ... das sieht man auch am Trainings-Logbuch, welches sich durch ein dreiwöchiges Tal auszeichnet:

Dann stand schon der nächste Boulder-Wettkampf vor der Türe und gerade rechtzeitig wurde Viktor so fit, dass er sich am Mittwoch letzter Woche wieder an harte Plastik-Griffe gewöhnen konnte. Zur Zeit läuft ja die Qualifikations-Phase für "Blockheld/-in 2013" bei den Blockhelden (wo sonst), doch dazu mehr im nächsten Post.

Durch das lange Trainingsloch hatte Viktor dennoch am Samstag einen leichten Rest-Muskelkater im Gepäck, als es ab 10:30 Uhr gen Boulderwelt Regensburg ging. Macht aber nichts, denn endlich konnte er sich hochmotiviert wieder an vielen neuen Problemen die Arme lang ziehen, was er dann auch vier Stunden lang von 13 - 17 Uhr tat.
Fingerspitzen-Arbeit der schmerzhaften Art: Jeder der Griffe hat einen schmalen Spalt, in den man am stabilsten greift, wenn die Fingerkuppen darin versenkt werden. Tut auf Dauer ein wenig weh.
Die schwangere Fee war auch dabei und ihr verdankt dieser Blog-Eintrag, wie auch schon der vorhergehende - die Berichterstattung in Form von Bildern. Danke nochmal hier für die Geduld. Ohne Fee hätte Viktor nur halb so viel Spass!

Die Kleidung für den Kletterer der Zukunft, mit Liebe gemacht.
Hass! Elf (=11) als neue Pechzahl.
Zurück zum Bouldergeschehen. Ich weiß nicht wer das hier postulierte Gesetz für Boulderwettkämpfe erfunden hat, dass nämlich Route Nummero 11 überraschend/sackschwer sein muss. Jedenfalls war das in München schon so, und wird auch im nächsten Post über die Blockhelden thematisiert werden, aber Regensburg war einfach nur seltsam.

Links ist die Route, leicht maritim angehaucht durch mutierte blaue Riesenmuscheln, die sich an der Wand fest gesaugt hatten. Der Krampf war die zweite. Mit der linken Hand kommt Viktor noch hin, aber die rechte kann nie nachgeholt werden. Immer ist der Griff zu schwach, immer rutscht er ab und landet satt auf der Matte.

Nach dem mind. 15ten Versuch ist ersteinmal richtig Frust angesagt ... Fee meinte sie hätte Viktors Stimme durch die Halle erkannt. Danach Erholung und Analyse der anderen Wettkämpfer. Siehe da: fast alle, die es schaffen, strecken das rechte Bein durch (das untere auf dem Bild). Das ist ersteinmal unintuitiv, hängt man da doch nicht mehr am langen Arm. Das Geheimnis ist jedoch: man hängt dann gar nicht mehr am Arm und muss nur noch das herauskippen aus der Wand verhindern und nicht das ganze Körpergewicht mit der schwachen einsamen linken Hand halten. Vier Versuche später dann endlich der Erfolg! Manchmal ist "Aufstehen" essentiell - das muss gelernt werden.

#20 mit Sitzplatz auf dem Griff unten rechts.
Der größte Spaß war dagegen der Flash (Start-Ziel-Sieg beim ersten Versuch) der Nummer 20. Die Griffe alle nicht so toll, viel Hängen über Kopf kommt dazu. Aber die nötigen  Bewegungs-Spielchen wie "in den Griff lehnen" und "Füße um 180° an den Armen baumelnd rotieren" funktionieren. Nur ist der Tag doch schon so lange und die Kraft wird schnell weniger. Mit Hängen und Würgen zieht Viktor sich zum nächsten Griff, wieder so ein ekliger großer rutschiger Block, als plötzlich der Hintern aufsitzt. Gerettet! Arme erholen und sortieren, zur Erheiterung der Zuschauen mit dem Po den Griff hochhoppeln, bis die Arme hoch genug reichen für den Endspurt. Glücklich!

Kurzer ©-Einschub: Das Bild rechts stammt von der boulderwelt-homepage und wurde von Attila Henning geschossen.

Am Ende war Viktor nicht ganz zufrieden, denn im Gegensatz zu den 19,5 in München schaffte er in Regensburg nur 18 Boulder. Ein paar Tage später dann die schöne Überraschung: im Vergleich mit den anderen Teilnehmern war er diesmal mit Platz 117/179 relativ gerechnet ein gutes Stück besser. Mögliche Gründe gibt es viele, aber der allerbeste ist natürlich: In Regensburg wurde schwerer geschraubt als in München. Argument: auch die Topplätze haben weniger Punkte als letztes Mal :D
Übermotiviert wurden aus zwei Boni zuerst zwei Tops ... tststs.
In der Summe muss man auch positiv bewerten, dass Viktor keine Probleme mit seinen Händen hatte. Alles hat sich anscheinend in der etwas ruhigeren Zeit gut erholt. Nur die Fingerspitzen waren nach dem Event etwas dünnhäutig und wiedereinmal gab es Schrammen an den Unterarmen, denn kuscheln mit Plastik macht anscheinend Spaß.
Fröhliches "durch-die-Gegend-hooken" an #15.

Am Ende gab es noch Freibier und eine Siegerehrung. Fee griff sich ein Damen-T-Shirt in Größe L ab, das wollte sonst keiner und ihr passt das gerade ganz gut :). Schee wars!
Und das waren die ALLERersten zwei Freibiere des Abends - für Viktor und Fee. Immerhin in dieser Disziplin unschlagbar! © wie oben: Attila Henning.



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